Interview mit Lucy Stern – Komplettversion

Interview mit Lucy Stern

Lucy Sterns Profilbild
P.S.: Denkt noch an das Gewinnspiel, welches bis morgen läuft.
1. Teil allgemein:
1. Zu Beginn stell dich doch bitte kurz selbst vor. J
Die schlimmste Frage des gesamten Interviews für mich *lach*. Ich bin Jungautorin, denn mein Debüt hatte ich erst im Mai 2015. Allerdings habe ich – wie viele andere Autoren – schon davor auf einer Internetplattform begonnen zu schreiben. Vor ziemlich genau zwei Jahren, um genau zu sein. Im Vergleich zu vielen Autoren habe ich es genau andersherum gemacht: erst Verlag, dann Indie.
Privat kann ich mir ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen, weigere mich standhaft Strandurlaub zu machen und liebe scharfes Essen. 
Was ich nicht mag, sind haufenweise Klischees. Da lautet für mich: Die Dosis macht das Gift und ich möchte lieber etwas weniger davon in meinen Geschichten haben. Ohne kommt man nie aus, das will ich auch nicht. Für mich ist es das größte Kompliment „mal was anderes“ oder „das habe ich so noch nie gelesen“ als Rückmeldung zu bekommen. 
Darüber hinaus mag ich es nicht, in ein Schema gepresst zu werden, weshalb ich munter in Reihen und Genres wechsle.

2. Wie kam es dazu, dass du zu schreiben anfingst? Hattest du eine bestimmte Person die dich ermutigt hat dein Vorhaben in die Tat umzusetzen? Wolltest du schon als Kind Bücher schreiben?
Ich habe nie vorgehabt zu schreiben. Eigentlich hätte ich vor drei Jahren noch abgestritten, auch nur einen Funken Kreativität zu besitzen. 
Mein Job ist mit vielen Dienstreisen verbunden und nicht jede Stadt ist wirklich … sehenswert ;). Wenn dann das Wetter noch ein Drama ist, hängt man abends förmlich in seinem Zimmer fest. Meine Fantasie war schon immer beim Musikhören sehr rege und irgendwann habe ich mir dann einen Stift gegriffen … dann einen Laptop … und daran hänge ich heute noch 😀

3. Gibt es einen bestimmten Ort, wo du dich zum Schreiben zurückziehst?
Nein, ich kann überall schreiben, nur nicht im Bett. 
4. Unter meinen Lesern gibt es bestimmt auch den ein oder anderen, der selbst schon mal zumindest angefangen hat etwas zu schreiben und irgendwann an eine Stelle kam wo er nicht mehr weiter wusste. Hattest du jemals einen solchen Moment? Wenn ja, wie gingst du damit um bzw. hast du für unsere Leser einen Tipp, wie man wieder die Schreibfeder schwingen lassen kann? 
*hüstel* Also ich komme ständig an solche Stellen. Ich kann nicht an jedem Tag eine traurige Szene, eine prickelnde oder amüsante Dialoge schreiben. An manchen Tagen geht alles, an anderen nur ausgewählte Szenen. Dann schreibe ich einfach das, was mir gerade gut von der Hand geht oder die Szene, die lebendig vor meinem Auge ist.
Das bedeutet natürlich, dass ich eine absolut chaotische Autorin bin, was die Reihenfolge der Szenen angeht. Allerdings ist das nicht jedermanns Sache. Wer strikt alles von A bis Z abarbeiten muss, wird bei meiner Art zu schreiben ein nervöses Augenzucken bekommen. Ich hingegen kann noch nicht mal ein Lektorat von Anfang bis Ende durcharbeiten, sondern scrolle wild durchs Dokument.
Was bei einem hartnäckigen Brett vorm Kopf immer hilft, ist der Austausch mit Gleichgesinnten. Allerdings klingt das einfacher, als es ist, denn Nicht-Schreiberlinge haben meist Probleme, sich in Schreiberling-Nöte hineinzuversetzen. Und auch Schreiberling ist nicht gleich Schreiberling, die Chemie muss passen. Aber wenn man jemanden gefunden hat, ist das die beste Medizin gegen Blockaden, würde ich sagen. 

5. Was war dein erstes Buch welches du geschrieben hast, wenn auch ohne es zu veröffentlichen?
Das war der erste Teil meiner Devil Reihe, der mein achtes Buch wurde.
6. Schreibst du für einen Verlag oder als Self-publisher? 
Ich schreibe als Self-publisher.
7. Vom Verlag zum Self-Publishing, was war für dich entscheidend diesen Schritt zu tun? Bereust du es vielleicht oder war es aus deiner Sicht eine der besten Entscheidungen?
Ich habe sehr genaue Vorstellungen und eine gewisse Erwartungshaltung, was den Umgang mit meinen Büchern angeht. Wenn das nicht erfüllt wird und man sich auch nicht annähernd kann, sollten sich die Wege als logische Konsequenz trennen. Wie in jeder Beziehung, ob Job, Privat oder eben Hobby. Und ich würde es jederzeit wieder so machen. 
8. Ist das Schreiben dein Hauptberuf? Wenn nein dürfen wir erfahren, was du sonst noch machst?
Um Himmels Willen, nein, das ist und bleibt ein Hobby. 🙂 Ich hätte Angst, dass mir das Schreiben und damit das, was ich von Herzen liebe, irgendwie kaputt gemacht wird. 
Außerdem habe ich viel Zeit und Arbeit in mein Studium investiert. Das möchte ich nicht einfach so alles für einen Traum hinschmeißen, der sich dann vielleicht zu einem Albtraum entwickelt. 
Ansonsten habe ich einen Vollzeitjob im Büro. Da ich mir generell den Mund dabei fusselig rede, wenn ich erkläre, was ich genau tue, belassen wir es dabei. 😀
Für Zwischendurch ein paar kurze Vorlieben:

Chips, Gummibären oder lieber Schokolade? 
Chips UND Schokolade. <3 Tagesformabhängig.
E-Book oder das gute alte Papier? 
Mittlerweile beides. Lieblingsbücher aber immer in Papier.
Welches Buch liegt zurzeit auf deinem Nachttisch? 
Schmetterlingsküsse: Sechs Monate & Dreizehn Tage von Isabelle Richter <3
Lieblingsland? 
Hab leider keines mehr 🙁
Frühling, Sommer, Herbst oder Winter? 
Frühling!
Lieblingsessen? 
Wechselt immer. Derzeit alles, was indisch ist.
Tee oder Kaffee? 
Kaffee-Junkie.
Lieblingsfarbe?
Aktuell Violett.
2. Teil Die Twins:
1. Twin Love 1 – Ein Geschenk für zwei Wochen, war damals dein erstes Buch was zunächst noch mit anderem Cover im Mai 2015 Plaisir d´amour Verlag erschien. Wie kam es für dich zu dieser Veröffentlichung und vor allem zu der Geschichte die hinter diesem Buch steckt?
Mich hat es damals frustriert, nur Schema-F Dreiecksbeziehungen zu lesen. Für das dritte Rad am Wagen wurde immer ein mehr oder weniger würdiger Ersatz gesucht. Da ich damals schon geschrieben habe, bekam ich den Rat „Dann schreib doch eine, die anders ist“. Schrecklich, wenn einem so ein Floh ins Ohr gesetzt wird 😀 
Damals war ich noch ein Happy End Gegner. Eigentlich sollte keiner das Mädchen bekommen. Doch dieses „Klischee“ musste ich bedienen. Und so kam es zu dem Ende, das man aus „Inselträume“ kennt. Und im Endeffekt war das Ende, für das ich mich entschieden habe, die bessere Wahl. Für alles andere hätten mich meine Leser wohl – vollkommen zu recht – ausgeschimpft.
2. Zwei heiße Zwillinge, ein Escort Girl nicht gerade die gewöhnlichste Protagonistenkonstellation in einem Buch, dennoch hast du es geschafft mich und den Rezensionen bei Amazon zu entnehmen, vielen Frauen, wunderbare Lesestunden zu schenken. Hattest du dabei bestimmte Personen im Kopf die dich zu deinen Protagonisten inspiriert haben oder entstammen sie der bloßen Fantasie?
Gewöhnlich mag ich nicht. 🙂
Meine Protagonisten entstammen alle der Fantasie. Sonst könnte ich sie nicht schreiben.
Ich weiß, dass gerade Ben bei vielen die Frage aufwirft, wie man auf so jemanden kommt. Glaub mir: Das wüsste ich selbst gern! Ich hab keine Ahnung, was in meinem Kopf in solchen Momenten durchrattert, aber im Anschluss sind meine Protagonisten „da“. 🙂 Mit all ihren Eigenheiten. Ich habe auch kein Reißbrett oder Karteikarten, mit denen ich meinen Protagonisten Leben in Form von Stichpunkten einhauche. Sie entstehen und gehen mir so lange auf die Nerven, bis sie niedergeschrieben werden. 
3. Als Erotikroman gekennzeichnet, darf es natürlich auch an knisternder Luft und fliegenden Funken nicht mangeln. Mittlerweile schreibst du an dem vierten Teil, den wir dieses Jahr erwarten dürfen. Das Thema Dreier kommt bei dieser Story natürlich schnell zu Tage und wird den Lesern auch im zweiten Teil erwarten. Wie standest du selbst zu dieser Szene und warum kam sie nicht schon im ersten Teil, was viele Leser ja bedauert haben?
Ursprünglich gab es keinen ersten oder zweiten Teil. Die Teilung war dem damals noch größeren Umfang geschuldet. Ich mag Geschichten, die in sich auch noch so etwas wie nachvollziehbare Handlungen haben ;). Und wenn man Nina, ihren Charakter und die ungewöhnliche Konstellation inklusive ihrer Bedenken und denen von Ben zu Beginn in die Waagschale wirft, wäre es für mein Empfinden reichlich seltsam herübergekommen, wenn sie gleich zu Beginn zu dritt losgelegt hätten. Mit Erotikszenen ist es wie mit allem anderen auch: sie müssen an diese Stelle passen. Und wenn kein Dreier passt, gibt es auch keinen.
Gewisse Dinge – und da zähle ich einen Dreier dazu – bedingen Vertrauen. Das kann man nicht kaufen. 😉
Allerdings haben wohl einige Leser – aus was für Gründen auch immer – mit Twin/Inzest-Slash gerechnet, worüber ich mich immer noch schütteln muss. Ich bin sehr tolerant, aber das finde ich schlichtweg widerlich, um es mal ganz deutlich zu sagen. Deshalb habe ich, sobald es wieder meine Bücher waren, das aktuelle Vorwort bei Twin Love 1 hinein geschrieben. Wer einen Dreier mit inzestuösen Inhalten erwartet, ist bei mir als Autorin falsch. Früher. Jetzt. Und auch in Zukunft. Würde ich so etwas bei einer Autorin lesen, wäre sie bis in alle Ewigkeit auf meiner Blacklist, was Bücher angeht.
4. Eine Beziehung mit zwei Männern und dann auch noch mit Zwillingen, glaubst du sowas funktioniert im wahren Leben? Vor allem, dass zwei Brüder bereit wären eine Frau so zu teilen wie deine Protagonisten es tun, ohne dass es sie stören würde?
Wenn es solche Männer geben würde … 😀 Aber genauso müsste es eine Frau geben, die damit klar käme. Die Chancen dafür stehen wohl eher schlecht.
5. Ben und Dan, der Kuschelzwilling und der Ruhige & Einfühlsame, völlig verschieden und doch schleichen sich beide in das Herz der Leser und von Nina. Welcher der beiden hat denn dein Autorenherz am meisten beschlichen? 
Ich habe und hatte nie eine Präferenz. Und ich freue mich diebisch darüber, wenn Leser Probleme haben, sich zu entscheiden. 😉 Willkommen in Ninas Welt 😛
6. Die ersten beiden Teile befassen sich mit dem Urlaub, der dritte Teil mit der Realität zurück im Leben, was wird uns im vierten Teil rund um die Twins und Nina erwarten? Magst du uns einen kleinen Einblick geben?
Im vierten Teil wird Vincent Brenner, der Vater der Twins von der Beziehung erfahren. Und wer Teil 1 kennt, weiß, dass er Nina als Escort inklusive Sex (was ja nun nicht zwingend zusammengehört) angeheuert hat. Wer annimmt, dass er darüber begeistert ist, sollte überlegen, ob er jemanden mit Ninas Vergangenheit als Wunschkandidaten für seine Kinder ansieht. Und die Eigenheiten der Twins kommen nicht von ungefähr. Vieles wurde … vererbt.
Außerdem wird Bens Kindheitsfreundin noch eine Rolle spielen, genauso wie Daniels berufliche Ziele. In einer „normalen“ Beziehung ist es schon schwer, die Zukunftsträume zweier Menschen in Einklang zu bringen. Drei Personen machen die Sache nicht leichter.
7. Wird es noch einen fünften Teil geben oder ist danach Schluss mit unseren Lieblingen?
Gute Fragen. Das werden die Leser entscheiden. 🙂 Nach Teil 4 wird aber definitiv wie nach Teil 2 ein Ende sein. 
Wenn meine Leser einen fünften Teil lesen möchten, schreibe ich ihn. In meinem Kopf geht die Story der Twins noch viel weiter.
3. Die Harvard Reihe:
1. Nach Twin Love 1 ging es für dich weiter mit Destiny – Beloved Enemy, Beloved Stranger, dem ersten Teil deiner zweiten Reihe. Einer völlig anderen Story als die Twins. Vielleicht magst du meinen Lesern einen kurzen Einblick in die Story geben und uns erzählen, wie du von den Twins zu Emily und Josh und natürlich dem Fremden kamst?
Grundgedanke zu der Geschichte war, was die teils anonyme Kommunikation der heutigen Zeit für Blüten treiben kann, wenn man mal einmal nicht aufpasst.
Josh und Emily kennen sich seit Jahren und können sich – angeblich! – seit dem ersten Tag nicht ausstehen. Das erste Aufeinandertreffen stand unter einem unguten Stern und beide haben durchaus eine große Klappe und geben nicht nach. Zum Zeitpunkt der Story ist es eigentlich Zeit, Abschied zu nehmen, denn das Studium, bei dem sich Josh und Emily beinahe täglich über den Weg gelaufen sind, ist vorbei. Und wenn der letzte Abend kein Grund ist, einmal von der verbotenen Frucht im Gewand des Lieblingsfeindes zu kosten, dann weiß ich auch nicht. Spaß ohne Reue ist sogar für die sexuell eher unerfahrene Emily ein Argument.
Aber das Schicksal – oder in dem Fall wohl eher ich – ist manchmal fies und sorgt dafür, dass sich die beiden doch noch mal begegnen. Nur ist sich Emily zu der Zeit nicht mehr sicher, ob sie ihr Herz nicht schon anderweitig verschenkt hat.
2. Auch das Cover dieser Reihe zeigt wie bei den Twins mit welchem Genre wir es hier zu tun haben. Was ist für dich entscheidend bei der Wahl eines Covers? Entsteht es vor deiner Story, während du sie schreibst oder erst nach Beendigung? Ist es dir auch wichtig, dass man einer Reihe ihre Zusammengehörigkeit darin ansehen kann und wer hilft dir bei der Gestaltung deiner Titelbilder?
Die Cover werden alle von Art for your book by Sabrina Dahlenburg gestaltet. Und ich würde sagen, wir sind ein eingespieltes Team. 🙂 Meine Cover-Fee weiß, was ich möchte, ist ein fähiger Profi und werkelt selbstständig im Hintergrund herum, bis ich nur noch erfreut „Ja!!!“ rufe. Die Stocks, also die Grundfotos, sucht meist sie heraus. Einen fähigeren und zuvorkommenderen Service kann man sich als Autor nicht wünschen.
Mir ist wichtig, dass man eine Reihenzugehörigkeit sieht. Daher kann man für jede Reihe eine gewisse Linie erkennen. Meist entstehen die Cover mit einigem zeitlichen Vorlauf. Aber im Regelfall wird es während des Schreibens erstellt.
Das Cover für Trust (Harvard Teil 3), das ich bald vorstelle, wäre ein gutes Beispiel für Reihenzugehörigkeit. Und noch ein kleines Überraschungsprojekt. Auch bei dem erkennt man eigentlich sofort, wo es zugehört.
3. Diese Reihe begibt sich mit heißer Erotik in den Bereich des New Adults Genre. Ein Genre, welches zurzeit sehr beliebt ist. War es eine Herausforderung in diesen Bereich zu wechseln, mit all den erfolgreichen Autoren zurzeit? Denn auch Josh ist ja zu Beginn anscheinend der typische Bad Boy.
Ich muss leider gestehen, dass ich neben Job, Haus, Tieren und dem Schreiben kaum – oder eher gar nicht – zum Lesen komme. Die Kassenschlager kenne ich durch die Bank weg nicht. Destiny ist entstanden, weil ich heimtückisch hinterrücks mitten im Schreiben von Stracciatella Love von Plotbunnys übermannt wurde. Und dann verstopft mein Kopf, also musste die Story aufs Papier.
Was eine Herausforderung war, war die Kürze. Die Harvard Reihe ist bewusst als Kurzroman-Reihe von 40.000 bis 50.000 Worten angelegt. Das war damals noch sehr schwer für mich.
Wenn ich schreibe, brennt es mir unter den Nägeln. Ob das gerade angesagt ist oder nicht, ist in dem Moment unwichtig, weil ich zusehen muss, dass mein Kopf endlich wieder Ruhe gibt. 😉
4. Auch der zweite Teil, welcher unabhängig zu lesen ist, ist ja bereits erschienen. Er handelt von Emilys Freundin Anne und Josh Kumpel Steve, die wir ja bereits kurz kennengelernt haben. Was erwartet uns hier im Gegensatz zu dem ersten Teil?
Wer Teil 1 kennt, wird einen Hals auf Steve, dem Protagonisten aus Teil 2 haben. 🙂 So war es auch beabsichtigt. Ich fand es spannend in einen Teil zu starten, bei dem ein Mann mitspielt, den Leserinnen teilweise schon leicht gehasst haben, aber wissen wollten, wie und ob ich das noch grade biegen kann. DAS hat mich allerdings auch interessiert. 😀
In Teil 2 erwarten einen schon ernstere Hintergründe als bei Nr. 1, beispielsweise. Mobbing und die ständige Gefallsucht von manchen Menschen, die dazu führt, dass sie zu jemandem werden, der sie nicht sind. Steve ist zwar ein Großmaul, aber eigentlich ein feiner Kerl. Aus der Reihe ist er sogar nach wie vor mein Liebling. Aber er hat leider nie gelernt, dass einem die Meinung anderer getrost am Allerwertesten vorbeigehen kann, wenn man vielleicht mal gegen den Strom schwimmt. Nicht die anderen müssen dein Leben leben, nur du selbst. Aber ohne Rückhalt aus dem Elternhaus ist das kein einfacher Schritt, auch das wollte ich unterschwellig zeigen.
5. Wird es auch noch einen dritten Teil geben, vielleicht um die dritte Freundin des Mädelsgespann? Und womit dürfen wir da rechnen?
Aber klar. 🙂 Savannah wird im Mai in „Trust: You are mine“ ihre Geschichte erzählen.
Mary und Beth, die bewusst in Teil 2 nicht vorkam, werden noch ihre eigenen Geschichten bekommen. Und wer weiß … Savannah ist eher durch Zufall in die Mädelsrunde gekommen, vielleicht wird ja noch jemand in die Runde geboren. 
4. Die Aurora Reihe:
1. Aurora kennen wir ja bereits als beste Freundin von Nina aus Twin Love 1, wie kam die Idee ihr eine eigene Reihe zu widmen und wann vor allem?
Aurora hatte sich noch während Twin Love entwickelt. Und auch bei ihr gilt: keine Ahnung wie und warum, sie war einfach da. Je mehr sich ein Protagonist verselbstständigt und von allein in meinem Kopf entwickelt, desto mehr brennt mir die Geschichte unter den Nägeln. Bis ich irgendwann nachgeben muss.
2. Nach außen scheint sie eine starke Person zu sein, die gerne auch mal etwas anderen Sex bevorzugt, soweit wir das von Nina erfahren haben. Doch scheint ihr letzter Freund sie an ihre Grenzen gebracht zu haben… auf was für eine Story können wir uns in Stracciatella Love 1 freuen, für alle die sie wie ich noch nicht kennen?
Aurora ist vieles, aber nicht im klassischen Sinne stark. Oder sagen wir es so: Sie wurde in ihrem Leben so oft heruntergeputzt, klein gehalten, gedemütigt und als wertlos bezeichnet, dass sie es irgendwann einfach hingenommen hat. Ihr letzter Freund hat das, was man im Verhältnis zwischen Dom und Sub eigentlich achtet, nämlich Respekt und Vertrauen, vollkommen pervertiert. Aurora muss lernen, sich wieder zu akzeptieren, ihre Neigung anzunehmen und nach vorn zu sehen, bis sie endlich wieder so etwas wie Selbstvertrauen findet.
Es ist eine Geschichte über Heilung, Freundschaft und eine Liebe, die wieder einmal nicht der Norm entspricht. Man muss nicht immer einer Beziehung nach dem stereotypischen Schema-F leben. Auch hier gilt: Wer eine klassische BDSM-Story erwartet, ist da falsch. 😉 Da kann ich euch wunderbare Kolleginnen empfehlen, aber nicht diese Story. Stracciatella ist bewusst gewählt. Nicht Vanilla (also „normal“), aber auch nicht klassisch BDSM. Eine Mischung aus beidem.
3. Bisher sind zwei Teile der Reihe erschienen, wird es dort noch einen dritten geben oder ist diese Reihe danach bereits wieder beendet?
Auroras Geschichte ist beendet. Sie wird noch als Nebenfigur in Twin Love auftauchen, besonders da ihr Freund Davin für alle Beteiligten immer wichtiger werden wird. Über wen soll Ben sich sonst aufregen?
5. The Affair of a Devil:
1. Bei Facebook durften wir sie ja schon alle sehen, diese wunderbaren Covers, die uns bei deiner neusten Reihe erwarten werden. Dabei ist die Reihe gar nicht so neu wie man denkt. Erzähl doch ein bisschen was zu der Entstehung und warum sie so lang vor uns verschlossen blieb?
Mein allererstes Baby *lach*. Die Story „Sins of a fateful Night“ war damals mein erster Gehversuch beim Schreiben. Die Story feiert schon ihren zweiten Geburtstag.
Der Grund für mein Zögern ist simpel: Die Story ist lang. Obwohl man das von Teil 1 vielleicht nicht schließen würde. Und mir war klar, dass ich extrem viel überarbeiten müsste, bevor ich das als Buch veröffentlichen kann. Davor habe ich mich etwas gescheut. Dass es jetzt doch erscheint, ist den stetigen Nachfragen sowohl von Lesern als auch von Vertrauten/Freunden zu verdanken.
2. Maxine scheint in ihren jungen Jahren mit Mitte zwanzig schon einiges in ihrem Leben durchgemacht haben zu müssen, dennoch scheint sie ein gewisses Maß an Stärke aus ihren Fehlern entwickelt zu haben. Vielleicht magst du den Lesern unsere Protagonistin einmal näher beschreiben.
Maxine ist keine Jungfrau in Nöten. 😉 Also in Nöten ist sie schon nach einer gewissen Zeit, aber eine Heilige ist sie ganz sicher nicht. Sie hat sich in meinem Kopf geformt, nachdem der männliche Protagonist schon seine Form hatte. Und dann musste eine Frau her, die ihm gewachsen ist, neugierig macht und wenigstens eine kleine Chance hat, lebend aus der Sache herauszukommen. So kam es zu Maxine.
3. Mister X oder auch der Besitzer des Hellfire alias Mr. John Smith, wobei ich mir da genauso sicher wie Maxine bin, dass dies nicht sein Name ist, ist im Gegensatz zu deinen Protagonisten aus der Twin Reihe und der Harvard Reihe nun wirklich mal ein Protagonist dem ich nicht begegnen möchte. Nicht weil er nicht heiß ist, sondern weil er passend wie der Titel es verrät der Teufel höchst persönlich zu sein scheint, aber der heißestes wohl gemerkt. Wie kam die Idee ihn einerseits sehr charmant andererseits aber auch höllisch angsteinflößend und vor allem arrogant wirken zu lassen?
Ich mag charismatische Männer. Aber ich mag keine abgedroschenen Klischees. Egal wie charmant und lockend Mister X in einem Moment auch wirkt, man darf nie vergessen, dass ihm nichts wichtig ist. Abgesehen von sich selbst natürlich. Und genau diesen Zustand mag er. Denn sobald jemand wichtig für ihn ist, wird er angreifbar.
Für mich haben Bösewichte ihren Reiz. Aber jeder kann sich eine Waffe schnappen und jemanden mit Gewalt dazu bringen, das zu tun, was man will. Sie zu manipulieren, zu verführen und dazu zu bringen, ohne so eine brachiale Methode zu tun, was man will, hat aber deutlich mehr Stil. Und für so etwas muss man eiskalt aber auch charismatisch sein. 
4. Der erste Teil, den ich bereits vorab lesen durfte, wofür ich mich nochmal herzlichst bedanken möchte, hatte ein ziemlich fieses Ende und wie ich weiß kommt der zweite ja auch erst im Sommer. Solange dürfen wir nun also grübeln, ob es wirklich ein Traum war und vor allem inwiefern sie der Tod ihrer Schwester damals so in den Abgrund zog. Magst du meinen Lesern und mir vielleicht schon mal einen kleinen Einblick geben um die Wartezeit zu versüßen? 
Teil 1 war eher eine Art Kammerspiel, (fast) alles hat sich im VIP-Bereich des Hellfire abgespielt und auch die Anzahl der Protagonisten war begrenzt. Das ändert sich in Teil zwei und es kommen eine Handvoll Protagonisten dazu. Man erfährt mehr über Maxines Vergangenheit und auch das Arrangement zwischen Mister X und Maxines (Ex-)Mentor Michael wird etwas mehr beleuchtet. 
Irgendwann steht Maxine vor der Wahl: Sterben oder Schutz bei dem Mann suchen, den sie eigentlich nie wieder sehen wollte? Aber es gibt auch schlimmere Dinge als den Tod. Und Mister X muss leider erfahren, dass er leider immer noch so etwas wie Zuneigung empfinden kann, obwohl ihn das vor langer Zeit einmal fast den Kopf gekostet hätte. Allerdings ist Zuneigung in Verbindung mit ihm relativ 😀
Abschluss:
1. Vier wunderbare Reihen, die zwar alle sehr sinnlich, aber doch absolut unterschiedlich sind. Gibt es in deinem Autorenherz einen absoluten Liebling von deinen eigenen Werken? Und wenn ja warum gerade diese Reihe oder dieser Teil?
Wenn ich einen Teil einer Reihe frisch abgeschlossen habe, habe ich in den meisten Fällen erst mal genug von ihnen. Aber wenn ich mir alle meine Reihen so anschaue, haben zwei einen ganz besonderen Platz: Die Twins, mit denen mich immer mehr als nur mein Debüt verbinden wird, und die Devil Reihe, die immer mein Herzprojekt sein wird.
2. Hast du eine Autorin die du besonders als Leser bewunderst?
Ich lese leider (fast) gar nicht mehr im Moment. Allerdings bewundere ich Stephen King für seinen Ideenreichtum, der nun seit Jahrzehnten ungebrochen ist und dessen Bücher ich schon als Jugendliche verschlungen habe.
3. Welches Buch ist dein absolutes Lieblingsbuch? (deine eigenen ausgenommen) J
Der Herr der Ringe. 
4. Was dürfen wir in Zukunft noch erwarten? Gibt es vielleicht schon neue Ideen für eine weitere Reihe?
Auf meinem Zettel stehen an die dreißig Ideen und die Liste wächst schneller, als ich schreiben kann. Dieses Jahr werden noch sechs Bücher von mir erscheinen. Darunter auch die erste und in sich abgeschlossene Geschichte über zwei Schwestern. Bislang sind da nur zwei eigenständige Geschichten geplant, aber wer weiß …
Nächstes Jahr beginne ich dann eine weitere Reihe.
Ich bedanke mich recht herzlich bei dir, liebe Lucy Stern, für diesen schönen gemeinsamen Tag und hoffe auch, dass es meinen Lesern gefallen hat. 
Viel Erfolg für deine weitere Zukunft und ich hoffe, wir bekommen noch viel zu lesen.

Loading

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.