Autorentag mit Leocardia Sommer
August 19, 2017
Huhu ihr Lieben heute begrüße ich die liebe Leocardia Sommer und freue mich euch sie und ihre Bücher vorstellen zu können.
Interview mit Leocardia Sommer
(Mein Part ist wie immer unterstrichen)
Ich freue mich sehr, dir heute ein paar Fragen zu stellen 🙂
Hallo Lisa. Ich habe zu danken, denn schließlich hattest du die Mühe, dir die Fragen auszudenken, die ich dir gerne beantworten will.
1. Zu Beginn stell dich doch bitte kurz selbst vor. 🙂
Sehr gerne. Mein Name ist Petra, ich bin 52 Jahre alt und schreibe unter den Pseudonym Leocardia Sommer Erotik-Thriller und Erotik-Romance. Ich lebe und schreibe in Mannheim, meiner Heimatstadt und meinem Lebensmittelpunkt, obwohl ich wann immer es mir möglich ist, auch sehr gerne verreise. Dabei begleitet mich mein Schatz, mit dem ich seit 1986 glücklich verheiratet bin. Wie er das mit mir aushält? Ich weiß es nicht, doch er tut es mit großem Erfolg… lach.
2. Wie kam es dazu, dass du zu schreiben anfingst? Hattest du eine bestimmte Person die dich ermutigt hat dein Vorhaben in die Tat umzusetzen? Wolltest du schon als Kind Bücher schreiben?
Tatsächlich war es so, dass ich meinen Debütroman „Verboten sinnlich“ in der Rohfassung bereits geschrieben hatte und mich dann mit einer guten Freundin darüber unterhielt und sie ihn unbedingt lesen wollte. Nachdem sie den Rohdiamanten – wie sie ihn betitelte – gelesen hatte, war für sie klar, ich MUSS veröffentlichen – lach. Für mich war das überhaupt nicht so klar und so hat es noch fast eineinhalb Jahre gedauert, ehe ich mich getraut und 2013 mein erstes Buchbaby in die Freiheit entlassen habe. Wie es dazu kam, ihn überhaupt zu schreiben? Ehrlich gesagt war das zu Beginn reiner Stressabbau für mich. Das Abtauchen in meine Fantasiewelt hat mich davor gerettet, in einer damals sehr stressigen Zeit völlig durchzudrehen – lach. Kleinere Geschichten und Gedichte schreibe ich jedoch bereits mein Leben lang.
3. Gibt es einen bestimmten Ort, wo du dich zum Schreiben zurückziehst?
Am liebsten schreibe ich in meinem Arbeitszimmer an meinem eigenen Schreibtisch. Und obwohl vor meinem Fenster – wir wohnen an einer belebten Straße – immer etwas los ist, kann ich mich dort am besten konzentrieren und bin am kreativsten. Lach – vielleicht auch gerade deswegen.
4. Unter meinen Lesern gibt es bestimmt auch den ein oder anderen, der selbst schon mal zumindest angefangen hat etwas zu schreiben und irgendwann an eine Stelle kam wo er nicht mehr weiter wusste. Hattest du jemals einen solchen Moment? Wenn ja, wie gingst du damit um bzw. hast du für unsere Leser einen Tipp, wie man wieder die Schreibfeder schwingen lassen kann?
Natürlich hatte ich auch solche Momente und habe sie noch. Ich denke, jeder der schreibt hatte das auch schon einmal – oder mehrmals – lach. Es ist meiner Meinung auch völlig in Ordnung, einen Hänger zu haben, sonst wären wir Maschinen und keine Menschen. Das Schreiben ist schließlich ein kreativer Prozess, der von den vielen, kleinen Alltagsproblemchen und vielem mehr beeinflusst wird. Wie ich damit umgehe? Ich lenke mich ab, treffe meine Freundinnen, gehe schwimmen oder ziehe mir auch gerne mal jede Menge Folgen einer Serienstaffel rein – ich liebe Serien. <3
5. Was war dein erstes Buch welches du geschrieben hast, wenn auch ohne es zu veröffentlichen?
Lach. Also wenn man eine Kurzgeschichte mitzählt, war das wohl ein John-Sinclair-Roman mit zwölf oder dreizehn Jahren. Seit ich denken kann, lese ich bereits und habe sehr früh meine Vorliebe für Gruselgeschichten entdeckt. Also begann ich, die damals erscheinenden John-Sinclair-Romane von Jason Dark zu verschlingen – OMG, ist das schon lange her. Jedenfalls hatte ich die fixe Idee, auch mal einen zu schreiben und erfand Ghouls-Attack – lach. Tatsächlich reichte ich die Story auch beim Verlag ein. Leider hat er es nie aufs Papier geschafft – lach.
6. Schreibst du für einen Verlag oder als Self-publisher?
Sowohl als auch. Ich habe im Selfpublishing begonnen zu veröffentlichen und wurde dann von einem Verlag angesprochen. Damals war ich sofort Feuer und Flamme und bin seither auch noch immer bei dem Verlag. Allerdings zieht es mich inzwischen wieder mehr dahin, wieder die völlige Kontrolle über meine Buchbabys zu haben und so wird es demnächst wieder mehr im Selfpublishing von mir geben.
7. Ist das Schreiben dein Hauptberuf? Wenn nein dürfen wir erfahren, was du sonst noch machst?
Nein. Leider schreibe ich nicht hauptberuflich und ich schreibe bewusst leider, weil ich es sehr gerne hauptberuflich tun würde. Ich arbeite seit 1979 als kaufmännische Angestellte in einem ortsansässigen, mittelständischen Unternehmen, in dem ich mich auch heute noch sehr wohlfühle. Allerdings ist das Schreiben meine große Leidenschaft und was würde man lieber tun, als dass, was man von Herzen liebt?
8. Wie viele Bücher hast du bisher geschrieben und was war dein Liebling von deinen eigenen Büchern?
Bisher habe ich 18 Bücher und 11 Kurzgeschichten veröffentlicht, wobei es einige Reihen bereits als Sammelband mit Bonusmaterial zu kaufen gibt, worüber ich mich persönlich sehr freue.
9. In welche Richtung gehen deine Bücher und wie entstehen die Ideen?
Wie eingangs bereits erwähnt, schreibe ich im Erotikbereich, entweder mit Thriller-Elementen oder aber humorvoll, romantisch und neuerdings auch mit ein wenig Dramatik. Die besten Ideen kommen mir beim Duschen – lach. Ja tatsächlich. Nun, leider kann ich ja nicht ständig duschen, aber einige meiner Grundideen sind mir tatsächlich dort eingefallen.
10. Bist du jemand, der sich erst Notizen macht und plant oder schreibst du drauf los?
Ich schreibe mir ab und an einige Stichpunkte auf, wenn ich gerade nicht am Laptop sitze, so wie jetzt. Schließlich will man gute Einfälle ja nicht vergessen – lach. Aber generell plane ich nicht vor, sondern lasse die Geschichte entstehen, sehe, was meine Protas so treiben und schreibe es auf.
Kommen wir nun noch genauer zu deinen Büchern und unterhalten uns mal über ein paar deiner Charaktere
11. Ich persönlich muss gestehen bisher nur Hot andSpicy gelesen zu haben, magst du meinen Lesern verraten, um was es bei dieser Reihe geht und wie sie entstanden ist?
Die Hot&Spicy – Reihe ist eine Erotikreihe mit drei in sich abgeschlossenen Kurzgeschichten über drei Frauen wie du und ich, die heiße Sex-Abenteuer erleben. Die üppige Lucy zum Beispiel datet über das Internet einen Typen, mit dem sie heißen Sex hat, was ihrem Freund und Nachbarn überhaupt nicht schmeckt. Kira sucht einen Samenspender, denn sie will unbedingt ein Kind. Natürlich wird sie fündig… lach. Und Kim hat sich einen Schutzpanzer angefressen, um weniger verletzlich zu sein, als ihr Adrian über den Weg läuft, der sie wieder hoffen lässt …
Alle drei Storys sind absolut alltagstauglich und könnten jeder von uns genauso passieren. Es sind normale Frauen, die mich generell inspirieren. Frauen, die nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprechen, kurvig sind, Hüftgold haben oder die Erdanziehung an ihnen nagt. Mittlerweile dürfen meine Protagonistinnen auch schon mal schlanker sein – lach – denn es kann ja nicht nur üppige Prachtweiber geben.
12. Deine Bücher haben tolle Protagonisten, gerade die Frauen sind nicht 90 – 60 – 90, welche Protagonistin ist denn dein Liebling? Was macht sie so besonders?
Das ist eine superschwere Frage. Hättest du mich gefragt, welcher Protagonistin ich am ähnlichsten bin, hätte ich mit einem klaren Sarah aus Sarah in love geantwortet. Sarah in love ist der erste von drei Romanen aus der Reihe Runde Tatsachen, die zu schreiben eine reine Herzensangelegenheit waren. Dabei geht es hauptsächlich um Sarah, die klein und pummelig ist und mit Mitte Dreißig nicht mehr daran glaubt, dass ein Mann sie so lieben kann wie sie ist. Dann trifft sie Erik, der sie umhaut und ihr zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl gibt, sie mit all ihren Pfunden und Makel zu lieben, doch sie zweifelt dennoch.
Sarah ist so etwas wie meine kleine Schwester und hat ganz viel von mir, als ich jung war und das macht sie so besonders.
13.Eine Reihe die gerade in diese Richtung gezielt hat, war die Clubgeflüster Reihe – bestehend aus drei Teilen
Eine lustige Gruppe dreier Frauen die zu ihren Kurven stehen, wie entstand diese Reihe und welcher der drei Teile ist dein persönlicher Liebling? Villt hast du auch da einen Einblick?
Clubgeflüster ist eine Erotik-Trilogie, die anders als bei Hot & Sexy wenn möglich in der richtigen Reihenfolge gelesen werden sollte, weil die Geschichten aufeinander aufbauen. Es beginnt alles damit, dass die Frauen einen Diät-Kurs der Krankenkasse besuchen und sich dort kennenlernen. Aus einer Laune heraus gründen sie den Club der scharfen Torten. Jennifer und ihre Freundinnen himmeln ihren Diätberater an und schließen eine heiße Wette ab. Jennifer, Pia, Silvia, Tina und Conny erleben so einiges, es wird lustig, abenteuerlich und sehr, sehr heiß… – lach.
Die Reihenfolge von Clubgeflüster: My sexy instructor, My sexy physio und The Sex-Code.
Wie die Geschichten entstanden? Nun, ich sage nur so viel; ich hatte bereits einen Diät-Kurs; ich war bereits bei der Physiotherapie und ich war in Reha… der Rest ist frei erfunden – laut lach.
14. Eine andere Richtung scheint Burning Destiny einzuschlagen. Burning Destiny verspricht vom Cover her schon eine packende und heiße Story zu werden. Um was geht es und wie würdest du die Protagonistin Claire Carter beschreiben?
Die achtunddreißigjährige Psychologin Claire Carter lebt in Tampa/Florida und hat dort ihre eigene Praxis. Als eine Reihe von bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Mordopfern auftaucht, ahnt sie, dass es etwas mit der Frauengruppe zu tun hat, die sie betreut. Ihr Freund Kaleb Kinney, Police-Officer des Tampa Police Departments wird mit dem Fall betraut und zieht sie zurate, ohne zu ahnen, dass er damit die Geister von Claires Vergangenheit befreit.
Claire wurde nicht umsonst Psychologin. Sie musste in ihrer Jugend schlimme Dinge erleben und glaubt, es erfolgreich verarbeitet zu haben, wird jedoch eines Besseren belehrt. Es ist schwer für sie, Nähe zuzulassen und so hat es auch Kaleb nicht leicht, an sie heranzukommen. Zudem gibt es da auch noch eine Frau, von der sich Claire seltsam angezogen fühlt …
15. Dating the Boss – wieder ein Cover was mir direkt gut gefallen hat, da es sehr authentisch wirkt und die Person uns Frauen Mut macht – dreht sich um Pauline, die mit ihren Kurven versuchen will, ihren Chef heiß zu machen, denn der lässt kein gutes Wort über sie hören, ausgerechnet dabei soll ihr Elias helfen… geht da villt mehr und wer ist Elias? 🙂
Pauline ist eine selbstbewusste, sehr kurvige Frau, die weiß, was sie will. Und sie ist hin und weg, wann immer ihr Boss Simon auf der Bildfläche erscheint. Sofort ist ihr Selbstvertrauen wie weggefegt – in seiner Gegenwart wird sie so nervös, dass alles misslingt, sogar das sonst so gut funktionierende Mundwerk versagt. Allerdings hat die Sache noch einen anderen Haken – Simon ist ein arroganter, selbstverliebter Arsch, der ihr gegenüber nicht gerade höflich ist, sondern im Gegenteil, sie beleidigt und von oben herab behandelt. Also beschließt sie, sich selbst zu therapieren und es ihm heimzuzahlen. Elias ist der Freund von Paulines mütterlicher Freundin und seit er denken kann, total verschossen in Pauline. Doch sie sieht ihn lediglich an guten Freund.
16. Ein anderes Cover – diesmal ohne Frau – bietet uns „Der talentierte Liebhaber“ – was verbirgt sich hinter der Story und wie dürfen wir uns den Callboy Felix und Annika vorstellen? Was macht sie besonders?
Als die zurückhaltende, kurvige Annika fünfundzwanzig wird, beschließen ihre Freundinnen, für Annika einen Callboy zu buchen, denn sie finden, das Sexleben Annikas könnte ein wenig Aufschwung vertragen. Also entführen sie sie in ein schickes Hotel, wo sie rein zufällig auf Felix trifft. Sie ahnt nicht, dass Felix bestellt wurde, ihr eine unvergessliche Nacht zu bereiten …
Felix ist ein gutaussehender, angehender Tierarzt, der sein Studium als Callboy finanziert. Weniger schön ist die Tatsache, dass ihn hauptsächlich reifere, wohlhabende Damen buchen, was diesen Job nicht gerade immer angenehm macht. Als ein paar Mädels ihn für ihre Freundin buchen, weiß er nicht, dass sie ihn für ihn bald viel mehr sein wird, als nur ein Job …
So beginnt die Geschichte um Felix und Annika. Ob es eine Zukunft für die beiden gibt? Das müsst ihr selbst herausfinden… lach. Was die beiden besonders macht? Na, sie könnten unterschiedlicher nicht sein und das bietet Zündstoff ohne Ende.
17. Magst du uns mal einen kleinen Einblick aus deiner neusten Story The Bad Boys – Master of Passion geben, wo es zwei heiße Jungs gibt, die auch noch Zwillinge sind?
Die attraktive Physiotherapeutin Julia lernt den ruhigen und zurückhaltenden Optiker Simon kennen, der ihr auf Anhieb gut gefällt. Dessen eineiiger Zwilling Oliver ist das genaue Gegenteil von Simon – er ist äußerst selbstsicher und offensiv flirtet er mit ihr, hinterlässt ihr sogar seine Nummer, obwohl er weiß, dass sein Bruder auf Julia steht.
Als Julias Verabredung mit Simon zu einem Verwechslungsspielchen mutiert, beschließt sie, den Spieß umzudrehen und beginnt, ihrerseits mit ihnen zu spielen. Sie will beide und zwar ganz. Doch ob die Männer da mitspielen? Lest selbst.
Der erste Teil der Bad Boys ist im Mai erschienen, der zweite Teil wird jetzt, Anfang Juni erschienen und der letzte Anfang Juli. Die Reihenfolge der Bad Boys: Master of Passion, Fighting for passion und Secrets of Passion.
Ein exclusiver Einblick
The Bad Boys – Masters of Passion
Selten war sie derart aufgeregt gewesen wie heute Abend. Dabei lag ihr letztes Date gar nicht so lange zurück. Doch mit dem Unterschied zu heute, hatte sie ihre letzte Verabredung nicht annähernd so fasziniert wie Simon Kramer. Julia dachte kurz an den Zettel von Oliver, der in ihrem Portemonnaie steckte, und hatte fast so etwas wie ein schlechtes Gewissen, weil sie tatsächlich mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn anzurufen. Dann aber war Simon vorangeprescht und hatte sie gefragt, ob sie mit ihm ausgehen wollte und ja, das wollte sie. Sehr gerne sogar. Er war ruhig, charmant und überaus aufmerksam. Außerdem sah er fantastisch aus mit den dunkelblonden, kurzen Haaren, dem Dreitagebart und den stahlblauen Augen. Und – er hatte dieses gewisse Etwas, über das sie sich erst noch im Klaren werden musste, was genau es war. Jedenfalls hatte sie sich selten zuvor so viel Mühe gegeben, gut auszusehen, wie an diesem Abend. Entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten war sie überpünktlich nachhause gegangen und hatte in aller Ruhe geduscht, sich die Beine, die Achseln und die Intimzone rasiert, um sich danach ihre beste Wäsche anzuziehen. Nur mit dem Darüber hatte sie kurz gehadert – schließlich wollte sie nicht zu aufgedonnert wirken – und hatte sich schließlich für eine schlichte, schwarze Hose und eine schöne, dezent gemusterte Bluse entschieden. Dazu trug sie halbhohe Pumps, gerade hoch genug, um ein schönes Bein zu machen, die aber auch bequem genug für einen kurzen Spaziergang waren. Nicht zu viel, aber auch nicht zu leger – ja das war in Ordnung, befand sie und prüfte ein letztes Mal ihren Lidstrich, bevor sie ihre Tasche und die Schlüssel schnappte.
Er erwartete sie bereits vor dem Kino, als Julia wie so oft einige Minuten zu spät kam, doch er wirkte weder ungehalten, noch sauer deswegen. Im Gegenteil. So wie er dastand, lässig und fast ein wenig zu gutaussehend, zog er die Aufmerksamkeit einiger Frauen auf sich, was er sehr wohl bemerkt hatte. Sie konnte ihm ansehen, dass es ihm gefiel, was Julia einen leichten Stich versetzte. Natürlich. Männer wie Oliver und er würden immer die Blicke der Frauen auf sich ziehen. Sie atmete tief durch und ging ein wenig schneller. Heute Abend gehörte dieser tolle Typ zu ihr und das konnten alle anderen auch gerne sehen.
Sie ging die Stufen empor und lächelte entschuldigend. „Ich hoffe, du wartest noch nicht allzu lange. Sorry, aber es ging nicht schneller.“ Als sie ihn erreicht hatte, stellte sie sich auf die Zehenspitzen, um ihn spontan zur Begrüßung auf die Wangen zu küssen, doch er kam ihr zuvor, nahm ihre Schultern und zog sie an sich und erwiderte ihre Begrüßung. „Lass mich raten, du hast keinen Parkplatz gefunden?“ Irritiert sah sie ihn an. War das Simon? Wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie vermutet, Oliver vor sich zu haben. Aber nein, das würden die beiden nicht abziehen, oder etwa doch? Etwas in der Art und Weise, wie er sich verhielt, kam Julia merkwürdig vor. Außerdem klang seine Stimme völlig anders, als noch heute Mittag.
Nickend erwiderte sie: „Ja, es war schwierig, einen zu finden, aber jetzt bin ich ja da. Du hast nicht zufällig die Karten schon geholt?“
„Na hör mal. Natürlich. Hier, bitte schön.“ Er gab ihr ihre Kinokarte und räusperte sich. „Entschuldige bitte, ich bin etwas heiser heute Abend. Ich denke, ich brüte etwas aus.“
Okay, das erklärt die veränderte Stimme, dachte sie und sah ihn aufmerksam an, konnte jedoch nichts weiter feststellen, was darauf hindeutete, Oliver anstelle von Simon vor sich zu haben. Kein aufforderndes Funkeln in den Augen, keine frechen Bemerkungen und auch sonst keine sichtbaren Veränderungen.
Du hast Oliver auch nicht wirklich lange gesehen. Wie willst du das beurteilen? Shit. Was tat sie hier? Anstatt ihr Date einfach zu genießen, hinterfragte sie gerade die Integrität beider Männer, also beschloss sie, sofort damit aufzuhören.
„Na, dafür wirkst du aber sonst ziemlich fit“, erwiderte sie und zwinkerte ihm zu. „Lass uns reingehen. Ich habe Lust auf Popcorn und eine Sprite.“
Er betrachtete ihr Gesicht und blieb an ihren dezent geschminkten Lippen hängen. Dann murmelte er etwas, das wie „Natürlich süß. Was auch sonst? Das gefällt“, klang. Irritiert hob sie eine Augenbraue und sah ihn fragend an, doch er schüttelte nur grinsend den Kopf. „Ach nichts, ich dachte nur gerade, du bist sicher ein Nacho-Typ.“
„Was ist ein Nacho-Typ?“, fragte Julia neugierig.
„Nacho-Typen lieben es scharf und feurig. Die Saucen, du verstehst? Popcorn essen die Leute, die genau wissen wollen, was sie erwartet.“
Julia starrte ihn ungläubig an. Meinte er das ernst, oder machte er sich gerade über sie lustig? „Ah ja, dann hältst du also Popcornesser für Langweiler?“ Sie feixte. Darüber würden sie später noch zu reden haben. Gerade hatte er sie herausgefordert und nur zu gerne wollte sie ihn vom Gegenteil überzeugen.
„Nein, Gott bewahre. Millionen Menschen können keine Langweiler sein“, gab er breit grinsend zurück und zwinkerte ihr zu. „Sie sind eben … na ja, besonnen und nicht besonders risikofreudig.“
Redeten sie hier immer noch darüber, lieber Popcorn oder Nachos zu essen, oder ging es bereits um etwas ganz Anderes und sie hatte etwas verpasst? Sie sah ihn an und dann bemerkte sie den Schalk in seinen Augen, der ihr eindeutig signalisierte, gerade hochgenommen zu werden. Na warte. Du wirst dich wundern. Sie nahm seine Herausforderung an.
„Scharf und feurig also? Gut, dann soll es so sein. Ich werde Popcorn UND die Nachos mit Salsa-Soße nehmen und dir beweisen, dass beides möglich ist.“ Sie hakte sich bei ihm unter. „Na dann, lass uns loslegen.“
„Der Film war echt klasse, hat mir sehr gut gefallen. Und diese Nachos! Ein wahres Gedicht. Echt schade, dass du so wenig abbekommen hast.“ Gut gelaunt trat Julia ins Freie und atmete tief durch. „Nur die Luft da drin war zum Schneiden. Der Typ neben mir war mit Sicherheit vorher beim Griechen.“
Er lachte laut. „Ja, wer hätte gedacht, dass dir diese kleinen Teufel so gut schmecken.“ Dann bedachte er sie mit einem merkwürdigen Blick. „Magst du griechisch nicht?“
„Ich liebe griechisch“, erwiderte sie im Brustton der Überzeugung, woraufhin er die Augenbrauen hob und ihr einen eindeutigen Blick zuwarf. „Mhm. Sehr interessant.“ Sein breites Grinsen verriet ihr, dass er bei seiner Frage ganz und gar nicht an griechisches Essen gedacht hatte. Heftig errötend boxte sie ihn in die Seite, musste dann jedoch selbst lachen.
Bereits im Kino hatte es mächtig zwischen ihnen gefunkt. Seine männliche Präsenz hatte Julia unruhig werden lassen. Das ging sogar so weit, dass sie sich gewünscht hätte, er hätte sie in den Arm genommen, oder wenigstens ihre Hand gehalten. Doch nichts dergleichen war passiert. Stattdessen hatte er die ganze Zeit diese nach Pfefferminz riechenden Halspastillen gelutscht, die all seine anderen Gerüche überdeckt hatten. Es war nicht auszumachen, ob er Aftershave aufgelegt hatte oder wie seine Jacke roch.
„Ich liebe griechisches Essen. Wer tut das nicht“, wiederholte sie und zog die Schultern hoch. „Es ist ganz schön frisch geworden.“
Ohne zu zögern schlüpfte er aus seiner Jacke und legte sie ihr um die Schultern. Sofort wurde ihr wohlig warm und endlich konnte sie seinen Duft einatmen, den die Jacke ausströmte.
„Steht dir gut.“, murmelte er versonnen und zog sie zu sich heran. Dann schob er seine Hand unter ihr seidiges Haar bis zu ihrem Nacken und hielt sie dort fest. Sein Blick wanderte zu ihrem Mund, den er so heißhungrig anstarrte, dass es in Julias Bauch zu kribbeln begann. „Scheiß drauf“, stieß er kaum hörbar aus und senkte seine Lippen auf ihre. Als sein Atem sich mit ihrem vermischte, erschauderte Julia und stöhnte leise auf. Es ging schnell, ja, das schon, aber es passte einfach. Und es fühlte sich perfekt an. Und richtig. Mit einer Vehemenz, die sie selbst erschreckte, erwiderte sie seinen Kuss, ließ ihn ein, sodass seine Zunge ihren Mund erforschen konnte. Er schmeckte nach Pfefferminz und er konnte küssen.
Und wie er küssen konnte.
Julia hatte das Gefühl, tief in ihrem Inneren zu zerfließen. Sie grub ihre Finger in sein kurzes Haar und hielt sich an seinem Nacken fest, während er sie fest an sich presste. Plötzlich ertönte hinter ihm ein Pfeifkonzert.
Erschrocken riss Julia die Augen auf und unterbrach ihre innige Verbindung. In ihrer Erregung hatte sie völlig vergessen, wo sie sich befanden, nämlich noch immer direkt vor dem hell erleuchteten Kino. Heftig atmend griff sie sich an ihre prickelnden Lippen, sprachlos über das, was gerade geschehen war.
„Hey Mann, die Braut ist scharf auf dich. Nimm dir ein Zimmer, na los.“
„Wenn du sie hier flachlegst und uns zuschauen lässt, kriegst du nen Hunni.“
„Warum lässt du uns nicht mitmachen. Ich bin sicher, sie verträgt einiges.“
Julia spürte, wie sich ihr Begleiter versteifte. Sein Blick wurde grimmig und düster. Unwillig schüttelte er den Kopf, ganz so, als müsste er ihn freibekommen und als er sich zu den Männern umdrehen wollte, sah ihn Julia flehend an.
„Simon, nicht“, wisperte sie. „Bitte, lass uns gehen.“
Sie konnte seinen Blick nicht deuten, doch er schien einzusehen, dass sie recht hatte. Diese Kerle waren es nicht wert, sich zu prügeln oder schlimmer noch, Prügel zu kassieren.
18. Auf was dürfen sich deine Leser als nächstes freuen?
Es wird Ende Juni ein Gemeinschaftsprojekt mit meiner Seelentochter und wunderbaren Autorin Emma S. Rose erscheinen. Diese Geschichte – ein wahres Herzprojekt – ist eine emotionale Achterbahnfahrt und etwas völlig anderes, als alles, was ich bisher geschrieben habe. Es geht dieses Mal – obwohl die Liebe zwischen Mann und Frau nicht zu kurz kommt – vorrangig um die eine Mutter-Tochter-Beziehung. Es geht um Krankheit, Verlust, Aufopferung, Freundschaft, Vertrauen, Akzeptanz und vieles mehr. Eine tolle Geschichte, die die Leserinnen und Leser hoffentlich genauso berührt, wie sie uns beim Schreiben berührt hat. Wir haben ihr den passenden Titel „Herzmomente“ gegeben. Falls ich euch neugierig gemacht habe, schaut doch mal hier vorbei. ❤
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19. Was liest du selbst aktuell ?
Momentan lese ich gerade Couture von Emma. Wie du/ihr dir/euch vorstellen könnt, komme selbst sehr wenig zum Lesen, sodass ich mir sehr genau überlege, was ich mir aussuche. Es gibt so viele, wundervolle Geschichten. Mal sehen, vielleicht wenn ich mal wieder eine kreative Pause einlege … lach.
Und nun zum Abschluss noch ein paar kurze Vorlieben:
Chips, Gummibären oder lieber Schokolade?
Ich war Gummibärchen-Junkie, habe aber damit aufgehört. Jetzt lieber Chips… laut lach.
E-Book oder das gute alte Papier?
Unbedingt beides
Jeans oder Rock?
Jeans
Lieblingsort auf der Welt?
Da, wo mein Schatz ist.
Lieblingssong?
Lieblingsmensch (im Moment)
Lieblingsautor?
Shannon McKenna
Lieblingsfarbe?
Rot in allen Schattierungen
Lieblingsessen?
Schnitzel mit Kartoffelsalat
Sommer oder Winterkind?
Winter, auf jeden Fall
Tee oder Kaffee?
Beides
Hast du für meine Leser zum Abschluss unseres Interviews noch ein absolutes Lieblingszitat, was du ihnen mit auf den Weg geben möchtest?
Okay, es ist erwiesen. Die schlichte Wahrheit! ICH BIN NICHT SCHLANK!Na und?
Dieses Zitat stammt aus Sarah in love, doch es begleitet mich schon seit meiner Jugend, denn ich war schon immer zu viel – lach. Früher hätte ich dieses Zitat eher trotzig gesagt, doch je älter ich werde, desto selbstbewusster und offener gehe ich mit meinen Pfunden um. Und genau das wünsche ich mir für meine Leserinnen, denen es ebenso ergeht wie mir.
Vielen lieben Dank, dass ich dieses Interview mit dir, liebe Leocardia Sommer, führen durfte und du dir die Zeit dafür genommen hast.
Aber sehr gerne. Deine Fragen waren klasse und es hat viel Spaß gemacht. Dafür danke ich dir.
Viel Erfolg weiterhin beim Schreiben und ich hoffe, wir werden noch viele weitere tolle Geschichten von dir zu lesen bekommen.
Das hoffe ich auch, doch letztendlich entscheiden dies die Leserinnen und Leser, bei denen ich auf diesem Weg noch einmal bedanken möchte. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie wundervoll es ist, positives Feedback zu erhalten. Und auch ehrliche und produktive Kritik bringt uns Autoren nur weiter. Ihr seid klasse, ihr alle, die ihr uns unterstützt und dafür danke ich euch.