Interview mit Sarah Reitz

Liebe Sarah Reitz,
ich freu mich sehr, dir heute einige Fragen zu
stellen und denke auch meine Leser sind schon sehr gespannt.
Auf deiner Homepage bezeichnest du dich selbst
unter anderem als „Schreibverrückt, Facebook-Dauergast und Serienjunkie“…
1.Erzähl uns doch zu Beginn bitte mehr von dir und
deiner Persönlichkeit ☺

sabine

Boa! Wie gemein, ich finde das immer super
schwierige sich selbst zu beschreiben, aber ich versuche es einfach mal. Ich
bin 34 Jahre alt, habe eine zehnjährige Tochter und bin verheiratet. Träumen
ist eines meiner liebsten Hobbys, was zur Folge hat, dass ich oft den Kontakt
zur echten Welt verliere. Manchmal starre ich einfach so vor mich hin und
reagiere noch nicht mal auf Ansprache. Außerdem bin ich schrecklich chaotisch und
vergesslich und versuche dem mit unzähligen To Do – Listen und Handy – Erinnerungen
entgegenzuwirken. Funktioniert nur in den seltensten Fällen.
Ich bin also ein „Auf den letzten Drücker“ – Macher, aber
wirklich den allerletzten.
Ich liebe gute Geschichten, bevorzugt natürlich
Liebesgeschichten, aber ich mag auch ausladende Fantasyromane. Wie eine
Geschiche transportiert wird ist mir meist nicht wichtig. Das kann ein Film
sein, ein Buch oder ein Musikstück. Es braucht nicht viel, um mein Herz zu berühren.
Gestern las ich den Satz: „Ein Mann trägt zwei verschiedenen Paar Socken, wenn er
Morgens seine Frau nicht wecken wollte und sich im dunklen Schlafzimmer
angezogen hat.“
Toll oder! Ich könnte jetzt schon wieder seufzen.
Nun ja, gute Geschichten beflügeln
mich und sind wie Brandbeschleuniger für meine Träume. Und damit meine Berufung als Profiträumerin
auch einen Sinn hat, habe ich mit dem Schreiben begonnen.



2. Wie kam es dazu, dass du zu schreiben
anfingst?  Hattest du eine bestimmte
Person die dich ermutigt hat dein Vorhaben in die Tat umzusetzen? Und woher kam
die Idee für dein erstes Buch?

Angefangen habe ich als Teenager mit
Fanfictions. Die Bravo hat damals einen Wettbewerb veranstaltet bei dem man
Geschichten über Beverly Hills, 90210 einreichen konnte. Ich
habe damals über Donna und David geschrieben, aber leider
nicht gewonnen. Dafür hat mein Deutschlehrer die Geschichte gelesen,
aber ich erzähle besser nicht, was er gesagt hat. Entmutigt
hat mich das trotzdem nicht und hab einfach weiter gemacht. Besonders gerne
habe damals über John D. Cort geschrieben, eine Figur aus der
Serie Baywatch (Ich war schon immer ein Serienjunkie).

Richtig los ging es dann aber erst 2011, als ich über
meine Lieblingsserie NCISLA die Schmuddelholica kennenlernte. Wir waren eine
Gruppe Mädels, die wahnsinnig gern erotische Geschichten
gelesen und geschrieben haben. Diese Zeit hat mir unglaublich Spaß gemacht und ich habe
viel gelernt, denn ich habe nicht mehr nur so vor mich hingeschrieben, sondern
andere haben es auch gelesen. Und kritisiert! Da war die Meinung meines
Deutschlehrers nichts dagegen. Also habe ich angefangen, mich mit dem Schreiben
als Handwerk richtig zu befassen und entwickelte einen richtigen Ehrgeiz dabei.

3. Romantik ist dein Hauptgenre, wie kam es dazu?
Was ist für dich das besondere daran?

Ich bin sehr romantisch veranlagt und glaube
auch an die große Liebe. Verliebt sein ist einfach ein tolles Gefühl
und noch besonderer ist es, wenn dieses eine spezielle Gefühl
da ist, dass man nicht wirklich erklären kann. Durch meine Geschichten (und auch
durch das Lesen anderer Bücher) kann ich diese Phase vom „sich
verlieben“
bis zur „großen Liebe“
immer wieder erleben. Das ist absolut großartig,
denn ich muss meinen Mann dafür nicht ständig verlassen, um mich neu „zu
verlieben“.
4. Wo schreibst du am liebsten an deinen Büchern.
Gibt es den einen Ort wo die Inspirationen von alleine kommen?

Ich bin da recht einfach gestrickt. In der Regel
arbeite ich an meinem Schreibtisch, der im Schlafzimmer steht. Manchmal setzte
ich mich aber auch in die Küche oder hocke mit dem Laptop im Bett.
Inspirationen kommen und gehen überall, das kann ich gar nicht richtig beeinflussen.
Manchmal sind es die seltsamsten Situationen in denen mir die Lösung
für eine Szene einfällt
oder eine komplett neue Idee auf mich einströmt.
5. Unter meinen Lesern gibt es bestimmt auch den
ein oder anderen, der selbst schon mal zumindest angefangen hat etwas zu
schreiben und irgendwann an eine Stelle kam wo er nicht mehr weiter wusste.
Hattest du jemals einen solchen Moment? Wenn ja, wie gingst du damit um bzw.
hast du für unsere Leser einen Tipp, wie man wieder die Schreibfeder schwingen
lassen kann?

Natürlich! Das hat jeder Mal, besonders schlimm sind
die Selbstzweifel von denen ich ständig und immer wieder geplagt werde, sogar dann
nicht wenn ein Buch bereits erschienen ist und gute Rückmeldungen
da sind. Ein Patentrezept dagegen gibt es vielleicht gar nicht, dass muss jeder
für sich selbst herausfinden, aber man kann sich
mit Tricks und Kniffen selbst überlisten und sich zum Weiterschreiben zwingen
(Write or Die, Pomodoro, NaNoWriMo). Gegen die Blockade, die Zweifel und die
Ideenlosigkeit einfach schreiben, egal was, kann auch totaler Kuhmist sein aber
dadurch kommen die Gedanken wieder in den Fluss und plötzlich
ist man wieder voll da. Den Kuhmist kann später
ja wieder löschen und niemand wird davon erfahren.
6.Ist das Schreiben zur Zeit dein Hauptberuf, wenn
nein was machst du sonst noch?

Inzwischen schreibe ich nur noch, aber ich lebe
nicht allein von meinen Büchern. Ich schreibe für
sozialpädagogische Einrichtungen Konzepte, Berichte,
Artikel etc.
7. Als berufstätige Mama und Ehefrau  bräuchte der Tag doch bestimmt manchmal auch
mal 48 Stunden. Ist es leicht, dies alles miteinander zu kombinieren. Und  woher nimmst du dir die Zeit und Ruhe um dich
um deine Bücher zu kümmern?

Eigentlich empfinde ich es nicht als schwer,
besonders weil ich arbeiten kann, wann ich will. Als ich noch angestellt war
und studiert habe, also einen festen Tagesrhythmus hatte, war das manchmal ein
richtiger Kampf alles unter einen Hut zu bringen. Jetzt ist unser Familienleben
einfach nur sehr angenehm und entspannt.
8. Wenn dich einer fragt, welches dein absolutes
Lieblingsbuch von dir selbst ist, welches wäre das?

Die Highaland-Saga von Diana Gabaldon! Ohne Wenn
und Aber! Ich liebe Jamie einfach, er ist der Inbegriff vom perfekten Mann und
Claire ist nicht das naive schwache Weibchen. Die ganzen Bücher
sind voll mit großartigen Charakteren und die Ausmaße,
die diese Geschichte angenommen hat ist einfach unglaublich.
Oh! Ok, von mir selbst… sry, die Hitze…
Ich glaub das weiß ich gar nicht so
genau. Mit den eigenen Geschichten durchlebt man immer gewisse Phasen. Das ist
wie in einer Beziehung. Man verliebt sich, ist Feuer und Flamme, will am
liebsten Tag und Nacht miteinander verbringen. Dann geht man sich irgendwann
auf die Nerven, aber man zieht es durch, weil man liebt sich ja… und so weiter, und
so weiter. Am Ende kommt ein Punkt, da trennt man sich im Guten. Das tut weh,
aber man weiß
es ist richtig und behält die Zeit in guter Erinnerung. Jedes meiner Bücher
hat eine andere Bedeutung für mich und ich verbinde andere Erinnerungen
damit. Es gibt keines, dass ich lieber habe, als das andere. Wenn man mich aber
fragen würde, welches Buch man von mir zuerst lesen
sollte, dann würde ich Echtzeit oder Befreit vorschlagen.
9. Zwei deiner Bücher drehen sich unter anderem um
Rockstars, bzw. die Liebe zu einem Rockstar. Wie kamst du auf die Idee Bücher
über Liebesgeschichten mit Rockstars zu schreiben, was fasziniert dich
besonders an einem solchen Protagonisten.

Ich habe eine kleine Affinität zu Musikern. Drücke einen
Mann eine Gitarre in die Hand und er weckt mein Interesse. Ich kann da nichts für!
Selber spiele ich kein Instrument und bin auch ganz offiziell eine
untalentierte Musikerin. Vielleicht bewundere ich diese Menschen deshalb so,
weil sie etwas können, das ich auch gerne können würde.
Hinzu kommt, dass Musiker Künstler sind und damit häufig
sehr sensible Seelen, die sehr tiefgründig und geheimnisvoll sein können. Und
das alles ohne verweichlicht zu wirken. Rocker sind rebellisch und können Dinge
sagen und tun, die man sich als Normalo vielleicht nicht traut. Sie können
dreckig fluchen und dir gleich darauf sagen, wie sehr sie dich lieben und dabei
sind sie so herrlich echt und menschlich. (Ok, bis auf die angehobenen
Exemplare, aber auch die haben irgendwie ihren Reiz)
10. Bei deiner Agents: Operation Love Reihe ist
mittlerweile Teil 3 rund um Grace und John in Arbeit. Wird dies der letzte Teil
sein? Und magst du uns vielleicht schon etwas davon verraten?

Das ist echt eine schwierige Frage, denn dieses Thema
beschäftig mich zur Zeit sehr. Zum einen sind Grace und John etwas sehr
besonders für mich. Es passiert immer wieder, dass ich morgens aufwache und von
ihnen geträumt habe obwohl ich gerade an einem ganz anderen Projekt arbeite.
Ich habe noch einige konkrete Ideen für die Beiden und auch noch Rohfassungen
(und „roh“ heißt hier wirklich roh) zu Romanen über Ben und Russell aber mein
innerer Kritiker ist sehr laut.
Für die Geschichten, die geplant sind wünsche ich mir
viel Spannung, Action und einen ausgeklügelten Thrillerplot. In dem Bereich möchte
ich mich erst noch etwas verbessern und an mir arbeiten, deshalb werden in
diesem Jahr keine weiteren Bücher der Reihe erscheinen, aber im nächsten Jahr
bestimmt. 2015 werde ich mich auf meine Rockstars konzentrieren und zuerst im
August zwei weitere Teile der „in love with a rockstar“ Reihe veröffentlichen.
Außerdem steht das #scrucie Projekt an, eine New Adult – Romanreihe, an der ich
zusammen mit Drucie Anne Taylor arbeite. Im Herbst soll es bereits soweit sein.
Und nun zum Abschluss noch ein paar kurze
Vorlieben:

Schokolade oder Chips? – Geht auch beides?
Taschenbuch oder Hardcover? – Taschenbuch
Was liest du zur Zeit? – Gabriel von Inka Loreen
Minden, Jane Eyre von Charlotte Brontë
und Das Herz des Ritters von Lara Adrian
Lieblingsort auf der Welt? – mein zu Hause und
Berlin
Frühling, Sommer, Herbst oder Winter? – der Wechsel
der Jahreszeiten
Lieblingsfarbe? – Lila
Lieblingsessen? – frisch belegte Sandwiches
High Heels oder Chucks? – Chucks
Tee oder Kaffee? – beides, aber mehr Kaffee
Hast du für meine Leser zum Abschluss unseres
Interviews noch ein absolutes Lieblingszitat, was du ihnen mit auf den Weg
geben möchtest?

„Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen.“
Dieses Zitat von Kant begleitet mich schon sehr
lange. Es gab eine Zeit, in der ich immer versucht habe einer Norm zu
entsprechen und dabei war ich alles andere als glücklich.
Dieses Zitat bedeutetet für mich, dass man auf seine Fähigkeiten
vertrauen soll, auf seine eigenen Wünsche und Träume
und auf seine eigenen Gefühle. Wenn man das beherzigt, was unfassbar
schwer ist, dann kann man am Ende seines Lebens glücklich
sterben.
Vielen lieben Dank, dass ich dieses Interview mit dir, liebe
Sarah Reitz, führen durfte und du dir die Zeit dafür genommen hast.

Viel Erfolg weiterhin beim Schreiben und ich hoffe, wir
werden noch viele weitere tolle Geschichten von dir zu lesen bekommen.
Ihr seid neugierig geworden und wollt noch mehr rund um Sarah und ihre Bücher erfahren, dann schaut doch mal auf ihrer Homepage vorbei:
Ihre Bücher:
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