Interview mit Isabelle Richter
Dezember 6, 2015
Wie schön angekündigt kommt heute zum 2.Advent das Interview mit der lieben Isabelle Richter, die diese Woche bereits ein Türchen unseres Kalenders füllt und auch an einem kommenden Türchen noch etwas für euch haben wird. Viel Spaß. 🙂
Liebe Isabelle Richter,
vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit nimmst meine Fragen zu beantworten. Durch Zufall bin ich bei amazon auf deine Stories aufmerksam geworden. Nach unbeantworteten Anfragen beim Verlag, war ich umso erfreuter, als du auf meine Anfrage reagiert hast und mir die Möglichkeit gegeben hast, eine weitere fantastische Autorin kennen zu lernen.
1. Zu Beginn stell dich doch bitte kurz selbst vor.
Man sollte eigentlich meinen, dass zumindest diese Frage mir leichtfällt, aber mich selbst vorgestellt habe ich noch nie gern. *lach* Was soll ich sagen? Ich bin 39 Jahre alt, lebe nahe der dänischen Grenze und bin ein (im ersten Moment) schüchterner, aber dennoch offener, humorvoller Mensch, der zu (fast) allen Schandtaten bereit ist.
(Bildquelle:Facebook)
2. Wie kam es dazu, dass du zu schreiben anfingst? Hattest du eine (bestimmte Person die dich ermutigt hat dein Vorhaben in die Tat umzusetzen?
Das Schreiben angefangen habe ich vor einigen Jahren in einer Art „Kurzschlussreaktion“, nachdem ich bereits lange Jahre davon geträumt, aber nie den Mut dazu gefunden habe. Ich steckte damals in einer sehr stressigen beruflichen Phase und das Schreiben war für mich wie ein Ventil, eine Flucht aus dem Alltag.
Anfangs habe ich das mit dem Schreiben für mich behalten, deswegen gab es keine bestimmte Person, die mich dazu ermutigt hat, mein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
3. Welches war dein erstes Werk, welches veröffentlicht wurde? Und wie kam die Idee dazu?
„Devotion“ war mein erstes Werk, das veröffentlicht worden ist. Ich habe diese Geschichte damals auf einer Online-Plattform (www.fanfiktion.de) online gestellt und zunächst war sie nur als sogenannter OneShot gedacht. Da die Leserinnen so begeistert waren, habe ich den OneShot fortgesetzt und einen ganzen Roman daraus gemacht. Die Geschichte hat sich beim Schreiben entwickelt, ich hatte zwar grob im Kopf, wie sie enden soll, aber die Ideen flossen letztendlich während des Entstehungsprozesses.
4. Gibt es einen bestimmten Ort bzw. ein bestimmtes Ritual, welches dich beim Schreiben immer begleitet?
Vanille-Duftkerze an, Musik an und Kopfhörer auf (manchmal auch, um die Geräuschkulisse der Bettakrobatik meiner Nachbarn auszublenden *lach*), mehr brauche ich nicht zum Schreiben.
5. Ist das Schreiben denn zurzeit dein Hauptberuf, wenn nein was machst du sonst noch?
Nein, das Schreiben ist nicht mein Hauptberuf, ich arbeite Vollzeit als Angestellte in einem Büro.
6. Unter meinen Lesern gibt es bestimmt auch den ein oder anderen, der selbst schon mal zumindest angefangen hat etwas zu schreiben und irgendwann an eine Stelle kam wo er nicht mehr weiter wusste. Hattest du jemals einen solchen Moment? Wenn ja, wie gingst du damit um bzw. hast du für unsere Leser einen Tipp, wie man wieder die Schreibfeder schwingen lassen kann?
Ich wünschte, ich könnte sagen, dass mir solche Momente fremd sind. *lach* Einen wirklichen Tipp habe ich da leider nicht, ich lasse das Manuskript dann meist ein paar Tage in Ruhe und schaue mit etwas Abstand, ob ich wieder herein finde. Versuche ich, stur mit dem Kopf durch die Wand zu kommen und daran zu arbeiten, obwohl es gerade hakt, geht meist gar nichts mehr.
7. Verführerische Wette – Staatsanwälten verfällt man nicht, hat mich allein aufgrund des Titel´s schon sehr neugierig gemacht. Magst du meinen Lesern, die dein Werk noch nicht kennen, einen kurzen Einblick ermöglichen?
Lilith und Tristan treffen in einer Konditorei mit angrenzendem Café das erste Mal aufeinander. Tristan teilt Liliths Vorliebe für Süßes und „lädt“ (eigentlich muss man sagen, dass er sie mehr oder weniger zwingt *lach*) sie ein, mit ihm dort Kuchen zu essen. Im Verlauf ihres Gesprächs stellen die beiden fest, dass sie sich auf gegnerischen Seiten bei einem anstehenden Mordprozess gegenüber stehen. Lilith beendet ihr „Zwangsdate“ sofort, aber Tristan lässt nicht locker. Letztendlich gipfelt das Ganze in einer Wette und einem daraus resultierenden erotischem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die beiden nicht die Finger voneinander lassen können.
8. Ich muss gestehen, dass ich mich beim Lesen zu Beginn öfters gefragt habe, wie man zu der Idee kommt, ein Liebesroman mit einer Rechtsanwältin und einem Staatsanwalt zu schreiben? Und dann vor allem noch diese hammer Wette J ?
Die Idee mit der Rechtsanwältin und dem Staatsanwalt entstand vermutlich aufgrund meiner Leidenschaft für „Ally McBeal“, diese Serie habe ich früher mit Begeisterung geschaut. Die Wette kam mir in den Kopf, weil ich dieses Katz-und-Maus-Spiel wahnsinnig spannend fand und mir daran eben gerade der Umstand gefiel, dass die beiden nicht sofort aufs Ganze gehen (können).
9. Lilith war für mich eine klasse und vor allem realistische Persönlichkeit, bei der nicht immer alles im Leben rund läuft. Eine Vorliebe für Schokoladiges bzw. Kalorienhaltiges, eine tragische Familiengeschichte und eine taffe Rechtsanwältin, die sich für ihre Mandanten und somit die Gerechtigkeit stark macht. Wie entstand Lilith? Hast du dabei an jemand bestimmtes gedacht?
Meine Großmutter hat Alzheimer gehabt, dieser Teil von Liliths Familiengeschichte ist meiner unmittelbaren Realität entnommen worden, der Rest ist fiktiv (gut, ich teile – wie viele Leserinnen sicher auch – ihre Vorliebe für Schokoladiges bzw. Kalorienhaltiges *lach*). Liliths ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und dass sie so für ihre Mandanten kämpft, war mir wichtig, ein bestimmtes Vorbild habe ich dabei aber nicht gehabt.
10. Tristan ist schon ein kleiner Traummann. Also ich würde dem Mann der sogar extra Kuchen mitbringt bestimmt nicht die Tür vor der Nase zu schlagen. Auch er hat seine Geheimnisse, dennoch ist er immer für Lilith da, auch wenn sie ihn von sich stößt.
Als Autorin ist man ja bekanntlich meist sein stärkster Kritiker. Bist du zufrieden, wie sich die Story um die beiden Protagonisten entwickelt hat oder würdest du etwas ändern wollen?
Sicher gibt es hier und da Kleinigkeiten, die ich gerne ändern würde. Ich glaube, vor diesem Drang ist kaum ein Autor gefeit. *lach* Aber im Grunde genommen bin ich zufrieden damit, wie sich die Story um die beiden entwickelt hat und würde keine gravierenden Änderungen vornehmen wollen.
11. Ashley und Damien, als auch Liz sind klasse Nebencharaktere, können wir in der Hinsicht noch einen weiteren Teil erwarten? Oder magst du uns vielleicht verraten, was wir von dir in Zukunft noch schönes erwarten können?
Aktuell ist kein weiterer Teil mit Nebencharakteren aus „Verführerische Wette“ geplant, aber man soll ja niemals nie sagen (zumindest für Liz hatte ich mal eine lose Idee…)
Als Nächstes wird Anfang/Frühjahr 2016 mein erster selbst publizierter Kurzroman (der so um die 40.000 – 50.000 Wörter haben wird, sooo kurz ist er also nicht ;)) mit dem Titel „Schmetterlingsküsse: Sechs Monate & Dreizehn Tage“ erscheinen. Ich würde die Geschichte um Emily und Hunter als humorvolle, leicht verrückte, romantische Liebesgeschichte mit einem Touch Drama beschreiben.
Danach will ich mich dem ersten in sich abgeschlossenen Band meiner Rockstar-Romanzen-Reihe widmen, bei dem in etwa schon die Hälfte steht. Geplant ist dieser Roman für Mitte 2016.
12. Wenn du dich entscheiden müsstest für dein persönliches Lieblingswerk unter deinen Stories, welches wäre dies?
Wenn ich mich rein an den veröffentlichten Werken orientiere und eine Entscheidung treffen müsste, ist es „Devotion“. Aber es fällt mir schwer, weil mir alle meine Werke am Herzen liegen, und wenn ich an die vielen unveröffentlichten geplanten denke… *lach*
Wer noch mehr wissen will auch über ihre Werke kann sich meine Rezension und natürlich ihre Seite gern genauer anschauen.
Und nun zum Abschluss noch ein paar kurze Vorlieben:
Lieblingsfarbe?
lila
E-Book oder Print?
Mittlerweile eBook
Lieblingsurlaubsort?
England
Lieblingsautor?
Megan Hart
Lektüre auf deinem Nachttisch?
Lucy Stern, „Stracciatella Love 2: Fairy Tale of Chains“
Gummibären oder Schoki?
Schoki
Eher italienische oder spanische Küche?
Italienische Küche
Heiße Schokolade oder Kaffee?
Heiße Schokolade
Winter oder Sommer?
Winter <3
Chucks oder High Heels?
Chucks
Hast du für meine Leser zum Abschluss unseres Interviews noch ein absolutes Lieblingszitat, was du ihnen mit auf den Weg geben möchtest?
“Nothing binds you except your thoughts,
nothing limits you except your fear,
and nothing controls you except your beliefs.”
von Marianne Williamson
Vielen lieben Dank, dass ich dieses Interview mit dir, liebe Isabelle Richter, führen durfte und du dir die Zeit dafür genommen hast.
Viel Erfolg weiterhin beim Schreiben und ich hoffe, wir werden noch viele weitere tolle Geschichten von dir zu lesen bekommen.
4 Kommentare
ich natürlich
Das Interview ist wirklich toll geworden.
Ich kenne schon einige Bücher von ihr, z.B. Mondsilber Saga oder Federleicht Teil 1.
Alles tolle Bücher.
LG Anja Abendrot (FB)
Sandy Nürnberger
Sehr schönes und interessantes Interview. 😉
Sandy Nürnberger
Sehr schönes und interessantes Interview. 😉
Rosalie Lohmann
Super Interview! Und sehr interessant für mich, weil ich der begabten Isabelle folge und mich wahnsinnig auf ihre benannten, neuen Werke freue!