Interview mit Annabel Rose

Ich freue mich sehr, dir heute ein paar Fragen zu stellen 🙂
Und
ich freue mich, dass Du mich fragst. Ich bin schon sehr gespannt.


Annabel Rose1.      
Zu
Beginn stell dich doch bitte kurz selbst vor. 🙂

Ich bin Annabel
Rose und Hobby-Autorin. Geboren und aufgewachsen bin ich im Ruhrgebiet, genauer
in Essen. Nach dem Abitur hat es mich als Au-Pair nach Frankreich verschlagen
und später habe ich französische und englische Literaturwissenschaften in
Düsseldorf studiert. Düsseldorf ist eine tolle Stadt, ich liebe sie – bin aber
im letzten Jahr etwas vor die Tore der Stadt gezogen, nach Kaarst. Mein Mann
sagt immer: Wir sind von einer Stadt, die sich „Dorf“ nennt in ein Dorf
gezogen, das sich als Stadt bezeichnet – damit hat er wohl recht.

   


2.      
Wie kam es dazu, dass du zu schreiben anfingst? Hattest du eine bestimmte
Person die dich ermutigt hat dein Vorhaben in die Tat umzusetzen? Wolltest du
schon als Kind Bücher schreiben?

Ja, das wollte ich allerdings. Mit zehn habe ich mir
eine Schreibmaschine gewünscht. Aber das Schreiben darauf war mühsam. Ich
konnte nicht kapieren, wieso die Buchstaben so merkwürdig angeordnet waren und
nicht der Reihe nach, wie im Alphabet. Eine Geschichte habe ich also damals
nicht aufs Papier gebracht. Das kam erst viel später. Vor ungefähr 6 Jahren. Im
Studium habe ich natürlich auch schon einiges geschrieben, aber es waren kurze
Episoden oder Szenen, nichts längeres, was man als Geschichte bezeichnen
könnte. Vor sechs Jahren aber hat es mich gepackt, ich hatte die erste zündende
Idee und seitdem lässt es mich nicht los.
3.      
Gibt es einen bestimmten Ort, wo du dich zum Schreiben zurückziehst?

In mein Büro an den Schreibtisch. Ich mache am liebsten die Tür zu und bin ganz
allein. Ich muss richtig in die Geschichte eintauchen, in die Gefühle der
Protagonisten – sonst kann ich nicht schreiben, was sie empfinden.


4. Unter meinen Lesern gibt es bestimmt auch den ein
oder anderen, der selbst schon mal zumindest angefangen hat etwas zu schreiben
und irgendwann an eine Stelle kam wo er nicht mehr weiter wusste. Hattest du
jemals einen solchen Moment? Wenn ja, wie gingst du damit um bzw. hast du für
unsere Leser einen Tipp, wie man wieder die Schreibfeder schwingen lassen kann?

Solche Momente habe ich immer wieder. Bei jedem Buch. Ich weiß eigentlich
genau, was ich schreiben will, aber die Worte kommen nicht… dann hilft nur:
weiterschreiben. Auf Biegen und Brechen. Oft lösche ich dann, was ich
geschrieben habe, weil es mir nicht gefällt, aber durch das weiterschreiben
kommt irgendwann die Idee und dann geht’s weiter.
5. Was war dein erstes Buch welches du geschrieben
hast, wenn auch ohne es zu veröffentlichen?

Das
erste Buch hieß Passionsfrüchtchen und ist gerade in überarbeiteter Version
unter dem Titel „Pulse of Love – The Callboy“neu erschienen.  Ich war sehr glücklich, dass mein erstes Buch
gleich einen Verlag gefunden hat, in dem es erschienen ist. Leider war der
Verlag sehr unbekannt (und existiert auch nicht mehr), sodass nicht viele Leser
auf mein Buch aufmerksam geworden sind.
6. Schreibst du für einen Verlag oder als
Self-publisher?

Für einen Verlag. Ich bewundere die Self-publisher, aber ich hätte niemals
die Zeit, um mich um alles selbst zu kümmern. (Lektorat, Layout, Cover,
Werbung…) Deshalb bin ich froh, dass ich einen Verlag gefunden habe, der sich
um all das kümmert und mir abnimmt.
7. Ist das Schreiben dein Hauptberuf? Wenn nein dürfen
wir erfahren, was du sonst noch machst?

Schreiben ist mein Hobby. Klar wäre es toll, hauptberuflich zu schreiben,
aber zu diesem Schritt brauche ich noch etwas Mut. Ich bin ansonsten 40 Stunden
die Woche in einem Mittelstandsunternehmen in Hilden beschäftigt (etwa 25km von
meinem Wohnort entfernt) und bin dort im Vertrieb für das europäische Ausland
tätig. Es macht mir Spaß, aber es ist auch anstrengend. Insbesondere in der
Vorweihnachtszeit (wenn man eigentlich etwas Ruhe möchte) brummt das
Hauptgeschäft und natürlich auch nach der Messe im Februar, wenn die ganzen
Neuheiten vorgestellt werden
8. Wie viele Bücher hast du bisher geschrieben und was
war dein Liebling von deinen eigenen Büchern?
Insgesamt sind es 6 Bücher und zwei
Kurzgeschichten. Mein Liebling ist eigentlich immer das Buch, das ich gerade
schreibe, weil ich da am intensivsten mit den Figuren mitfühle. Bei meinem
Erstlingswerk war ich sogar regelrecht in meinen männlichen Protagonisten
verliebt.
9. In welche Richtung gehen deine Bücher und wie
entstehen die Ideen?
Ich schreibe romantisch-erotische Romane. Für mich geht es in meinen
Büchern darum, zu zeigen, dass es nicht immer leicht ist, einem anderen zu
vertrauen, dass man Hürden überwinden muss, um die Liebe zu finden. Die Ideen
entstehen ganz unterschiedlich. Manchmal fliegen sie mich an, wenn ich
spazierengehe oder in einem Café sitze und Leute beobachte, manchmal inspiriert
mich eine Zeile in einem Lied zu einem Buch oder eine Szene in einem Film, die
ich dann fortspinne. Insgesamt aber ist es immer ein gutes Stück Arbeit, bis
aus der Idee eine Geschichte wird, die Hand und Fuß hat.
10. Bist du jemand, der sich erst Notizen macht und
plant oder schreibst du drauf los?

Definitiv. Ohne Plan zu schreiben geht bei mir gar nicht. Ich habe
versucht, ein Buch spontan anzufangen und dann gemerkt: Was will ich denn
eigentlich erzählen? Worauf soll es hinauslaufen? Ich glaube, man kann nur
wirkliche Spannung in ein Buch bringen, wenn man genau weiß, wie die Handlung
sein soll. Mag sein, dass es manche Autoren gibt, die das schaffen, ohne sich
ein Konzept zu machen, aber in der Regel denke ich , ist es besser, sich vorab
zu überlegen, was man erzählen will. Meine Figuren machen im Laufe des Buches
eine Entwicklung durch. Geschichten, die einfach nur sovor sich hinplätschern,
mag ich nicht schreiben. Ich frage mich bei jeder Szene: Was bringt diese Szene
für das Buch? Ändert sich die Geschichte, wenn ich die Szene weglasse? Wenn die
Antwort auf die letzte Frage ein Nein ist, dann weiß ich, es ist besser, die
Szene zu streichen, denn sie trägt nichts zur Handlung bei. Ich überlege mir
ganz genau vorher, was ich erzählen will und was in den einzelnen Kapiteln
passieren soll und fixiere das in einer Art Gerüst. Erst dann fange ich an zu
schreiben.
Kommen wir nun noch genauer zu deinen Büchern und
unterhalten uns mal über ein paar deiner Charaktere
J
Sehr gern.
11. Für mich ging es
damals mit
Pas de
deux: Tanz der Unterwerfung los. Magst du den Lesern kurz beschreiben worum es
geht? Und wie die Idee entstand? Allein das Cover sieht ja mega schön aus.
Ich gebe Dir recht, das Cover ist ein Traum.
Sabrina Dahlenburg hat es entworfen und sie sagte damals  zu mir: Das ist das schönste Cover, das ich
je gemacht habe. In Pas de Deux-Tanz der Unterwerfung (so ist ja der
vollständige Titel) geht es um Céleste, die gerne Primaballerina werden will.
Sie ist aber bereits in einem Alter, in dem andere Tänzerinnen bereits auf dem
Höhepunkt ihrer Karriere sind. Es wird also höchste Zeit für sie, wenn sie es
noch schaffen will. Von ihrem homosexuellen Tanzpartner in der Schule hat sie
erfahren, dass es einen ehemaligen Star-Tänzer, Sergej Ducollet, gibt, der sie
unterrichten könnte. Sie schafft es – gegen seinen Widerstand – Unterricht bei
ihm zu bekommen und träumt heimlich davon auch seine Sub zu sein, denn
Jean-Marie, ihr Tanzpartner, hat ihr verraten, dass Sergej ein ausgezeichneter
Dom ist. Im Buch geht es um drei Dinge: 1. Wie schafft es Céleste,
Primaballerina zu werden, 2. wie schafft sie es, Sergejs Sub zu werden und 3.
Wie schafft sie es, Sergejs dunkles Geheimnis nicht nur zu lüften, sondern ihm
auch ein neues Leben zu schenken. Das alles ist gepaart mit einer gehörigen
Portion Erotik und Liebe.
12. Cèleste ist die weibliche Protagonistin und lebt
recht einfach, um für ihren Traum die Rolle der Prima Ballerina alles zu geben.
Wie würdest du sie beschreiben?
Bild könnte enthalten: eine oder mehrere PersonenSie ist hartnäckig und ausdauernd und weiß, was
sie will. Um das zu erreichen, gibt sie nicht so schnell auf. Sie ist auch
bereit, keine Mühe zu scheuen, um an ihr Ziel zu kommen und kämpft um ihr Glück
13. Sergej ist einer der besten Lehrer, unterrichtet
unter anderem auch Cèleste´s Tanzpartner und wäre auch Cèleste´s größter
Wunschtrainer um eine Primaballerina zu werden. Warum will er erst nicht und
wie würdest du ihn mit 2-3 Sätzen beschreiben?
Sergej hat ein Trauma. Seine ehemalige Gefährtin
und Tanzpartnerin ist – so glaubt er – durch seinen Fehler verunglückt und ihre
Karriere zerstört. Die Tatsache, dass er sich nie bei ihr entschuldigen konnte,
sorgt dafür, dass ihn das Schuldgefühl nicht loslässt. Als Céleste bei ihm
auftaucht, ist er von ihrer Schönheit fasziniert und als sie vortanzt, erkennt
er ihr Talent. Da er sich aber geschworen hat, nie wieder auf einer Bühne zu
tanzen und nie mehr eine Partnerin zu unterrichten – er fürchtet, das gleiche
Unglück kann ihm noch einmal geschehen – lehnt er es ab, Céleste zu unterrichten.
Nur weil Olga, sein ehemaliges Kindermädchen und engste Vertraute,  ihn drängt, akzeptiert er es, Céleste zu
unterrichten. Obwohl er sie begehrt, hält er Abstand, bis auch er ihr eines
Tages nicht widerstehen kann. Das alles kommt aber erst langsam im Buch durch.
14. Es ging viel um Ballet und auch um Fachbegriffe,
die mir gut recherchiert schienen. Wie wichtig ist dir eine Recherche und wie
viel Zeit nimmt sie tatsächlich in Anspruch. Ich meine, musst du das Schreiben
dafür unterbrechen oder kannst du beides gut kombinieren?

Ich recherchiere sowohl vorher als auch während des Schreibens. Bei Pas de Deux
war es so, dass ich viel gelesen habe über Ballerinen. Wie sie zum Tanz
gekommen sind, was sie antreibt, was Tanzen für sie bedeutet usw. Ich habe auch
viele Ballett-Videos und Aufzeichnungen von Ballettschulen angesehen, um ein
Gefühl dafür zu bekommen, wie hart so jemand trainieren muss. Die Recherche hat
insgesamt einen Monat gedauert würde ich sagen – es war nicht ein Monat am
Stück, aber wenn man alle Zeit zusammenrechnet, kommt das ungefähr dabei
heraus. Den Rest der Zeit (ca. 4-5 Monate) habe ich dann geschrieben. Andere
Dinge habe ich aber aus meiner Erinnerung geschrieben. Das Viertel – Marais –
in dem Céleste und Sergej wohnen, war das Viertel, in dem ich als Au-Pair
Mädchen gewohnt habe. Ich kenne dort also wirklich die Straßen, die ich
beschrieben habe und musste sie nicht recherchieren.
15. Magst du meinen Lesern einen kleinen Einblick
hinter das Buch geben?
Natürlich. Hier eine kleine Leseprobe:
Ihre Nerven waren kurz vor dem Zerreißen. Zu lange
hatte Sergej sie mit seinen Forderungen zur Weißglut getrieben, hatte mit
seinen unerfüllbaren Ansprüchen an ihren Nerven genagt wie ein Marder an einem
Stromkabel. Noch ein falsches Wort von ihm und …
„Weil du mir nicht richtig zuhörst.“ Der gereizte
Klang seiner Stimme machte sie nur noch rasender. „Ich habe dir jetzt tausend
Mal gesagt, dass du sinnlos üben kannst, bis du blutige Füße hast, oder dass du
deinen Kopf benutzen kannst und analysierst, was du falsch machst.“
Das war der Funke, der sie endgültig zum Explodieren
brachte.
„Verdammt!“, fuhr sie aus der Haut. „Es nutzt gar
nichts, wenn du mir hunderttausend Mal das Gleiche vorbetest. Wenn ich wüsste,
wie ich es machen soll, hätte ich es längst getan. Mir reicht es für heute!“
Sie ging mit energischen Schritten auf die Tür zu,
wollte nur noch weg.
„Céleste!“, rief Sergej ihr nach. „Bleib gefälligst
hier! Céleste!“
Tränen der Wut stiegen ihr in die Augen. Auf alles
war sie wütend. Auf ihn. Auf sich. Sogar auf den Boden unter ihren Füßen. Sie
legte die Hand auf die Türklinke und rannte, seine Rufe nach ihr ignorierend,
die Treppen zu ihrem Zimmer nach oben. Sie hörte, dass er ihr folgte, nahm ihn
in ihrem Augenwinkel wahr. Wie von Sinnen hastete sie um die Kurve im ersten
Stock, eilte die Stufen zur nächsten Etage nach oben. Plötzlich fühlte sie sich
am Arm gepackt und zurückgerissen. Sie taumelte, stolperte zwei Treppenstufen
nach unten, bevor sie atemlos gegen seine Brust prallte.
„Wage es nicht noch einmal, den Raum ohne meine
Erlaubnis zu verlassen“, drohte er ihr außer Atem.
Seine Augen funkelten schwarz vor Erregung. Der
strenge Tonfall jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Zwischen ihren
Schenkeln begann es zu pulsieren. Unerfüllt pochte die Sehnsucht in ihr. Am
liebsten hätte sie sich ihm an den Hals geworfen. Zu wissen, dass sie nichts weiter
als eine bockige Ballettschülerin für ihn war, brachte sie zur Verzweiflung.
Sie musste verrückt gewesen sein, als sie ihn gefragt hatte, ob er sie
unterrichten könne. Sie musste weg von ihm, sonst würde sie noch durchdrehen.
„Du hast mir gar nichts zu sagen. Ich bin fertig mit
dir“, sagte sie eisig und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
Einen Moment lang sah es so aus, als ob er sie gehen
lassen wollte. Anstatt sie jedoch loszulassen, legte er den anderen Arm um ihre
Taille und zog sie an sich heran.
Ich sage, wann wir fertig sind …“, zischte
er sie an.
Er war so nah vor ihrem Gesicht, dass sie glaubte,
die Hitze seiner Lippen auf ihren spüren zu können. Alles in Céleste zog sich
zusammen. Erstaunlicherweise war sein Flüstern eindringlicher, dominanter, als
wenn er sie angebrüllt hätte. Ihr devotes Herz sehnte sich so schmerzlich nach
ihm, dass es wehtat.
Im nächsten Augenblick wurde ihr schwarz vor Augen.
Sie versuchte zu atmen, aber es ging nicht. Ihre Lippen brannten. Sie öffnete
sie, aber es kam keine Luft. Sie fühlte sich schwindelig. Nein! Trunken!
Instinktiv hatte sie die Augen geschlossen. Jetzt erst realisierte sie, dass
Sergej sie küsste. Es waren seine Lippen, die ihre in Brand gesetzt hatten. Er
eroberte ihren Mund mit solcher Vehemenz, dass sie nicht einmal einen Gedanken
daran verschwendete, sich ihm zu widersetzen.
Ohne einen Anflug von Widerstand beugte sie sich dem
Diktat seiner Zunge, verlor sich in diesem Kuss, der sie alles andere um sich
herum vergessen ließ. Sie fühlte sich leicht. Schwebend. Als ob sie flöge.
Sergej hatte ihre Hand freigegeben und einen Arm unter ihren Knien
durchgeschoben. Er hob sie hoch, trug sie die wenigen Schritte in ihr Zimmer
und ließ sie auf das Bett fallen.
Schneller als sie Piep sagen konnte, war er über ihr
und drängte sich zwischen ihre Schenkel. Er drückte ihre Arme mit seinen auf
die Matratze und zwickte sie mit den Zähnen durch den Body in den Nippel. Sie
japste, als ihr der Schmerz von der Brust zwischen die Beine fuhr. Innerlich
jubelte sie: Endlich! Endlich ging
ihr Wunsch in Erfüllung!
Hier ein Bild von einem Fan Geschenk, welches ein junges Mädchen gemalt hat 🙂

16. Als nächstes erschien The Bottomofmyheart– wobei
ich gestehen muss, es noch nicht zu kennen, verrätst du uns um was es geht?


Bild könnte enthalten: 5 Personen, Text und Nahaufnahme

In The Bottomofmy Heart geht es darum, dass der
Deli-Kettenbesitzer Jesse Fuller aus San Francisco sein Geschäft auch an der
Ostküste – genauer in New York – expandieren möchte. Leider gibt es da ein
Problem, denn eine kleine Deli-Besitzerin, Daisy Marino, hat sich ein Motto
einfallen lassen, dass er nicht dulden kann. Notgedrungen fliegt er nach New
York, um die widerspenstige alte Lady – wie er vermutet – zur Räson zu bringen.
Sein Plan misslingt jedoch gründlich, denn Daisy ist weder alt und hässlich,
noch ist sie zu kaufen. Durch ein weiteres Missgeschick kommen die zwei sich
näher und Daisy, die eine erfahrene Sub ist und sich nach einem Herrn sehnt,
erspürt, dass Jesse dominant ist. Sie führt ihn in die Welt der Unterwerfung ein
und verheimlicht ihm dabei etwas, das ihre noch so zerbrechliche Beziehung
zerstören könnte. Natürlich ist die Katastrophe vorbestimmt… wie sie sich
auflöst, verrate ich aber nicht.
17. Wie würdest du die beiden Protagonisten Jesse
und Daisy beschreiben?

Eine Renzensentin meinte: Daisy ist einfach nur zuckersüß. Das trifft es wohl
ganz gut. Sie ist in ihrem Viertel eine Art guter Engel, der freundlich zu
allen Menschen in ihrer Umgebung ist und der allen Menschen so begegnet, wie
sie selbst behandelt werden möchte: Mit Respekt.
Jesse dagegen kommt im ersten Moment ein bisschen
machomäßig herüber. Das liegt daran, dass er sich selbst noch nicht gefunden
hat. Er weiß, dass er eine dominante Ader hat, aber er hatte bisher nie die
Möglichkeit sie auszuleben. Das ändert sich, als er Daisy kennenlernt. Sie
zeigt ihm die ersten Schritte und Jesse lernt schnell, was es bedeutet, ein Dom
zu sein. Er entwickelt sich – und erkennt am Schluss: Nur durch Daisy kann er
sein, was ihn zutiefst befriedigt. Sie sind zwei Seiten ein und derselben
Medaille, ohne den einen ist der andere Nichts.
18. Magst du uns auch hier eine kleine Stelle zum
Schnuppern geben?
Sehr gern:
Das Handtuch in der
Hand kniete sie sich vor ihn und breitete es ein Stück entfernt von ihm aus. Jesse
machte einen Schritt, kam auf dem Tuch zu stehen und trocknete sich die Füße
ab. Daisy wischte den Rest des Weines auf. Als sie fertig war, schaute sie zu
Jesse auf und schluckte trocken. Irgendwie war der Bademantel verrutscht,
vermutlich beim Abtrocknen der Füße, und Daisy hatte freie Sicht auf Jesses
Geschlecht. Sie wusste, sie sollte die Augen niederschlagen, aber sie tat es
nicht. Selbst als Jesse den Mantel mit einem Räuspern wieder zurechtrückte,
blieb ihr Blick auf die gleiche Stelle geheftet. Innerlich seufzte sie
sehnsüchtig. Was würde sie dafür geben, wenn Jesse ihr jetzt befehlen würde,
seinen Schwanz zu lutschen!
»Entschuldige
bitte«, hörte sie seine Stimme. »Ich wollte nicht, dass das passiert. Nicht,
dass du denkst …«
»Nein. Schon gut.«
Daisy fühlte sich
wie eine angeknipste Maschine. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt und ein
lange nicht aufgerufenes Programm in ihr zum Starten gebracht. Wie bei einem
Computerspiel. Sie ließ den weingetränkten Lappen fallen, krabbelte auf allen vieren
näher an Jesse heran und schaute zu ihm auf. Ihre Blicke trafen sich. Lust,
Begehren und Besitzanspruch sprachen aus seinen Augen. Sie hatte es die ganze
Zeit schon gefühlt. Von Anfang an. Seit ihrer ersten Begegnung. Jesse war
dominant. Er hatte es nur vergessen. Wie er alles andere auch vergessen hatte.
Jetzt aber, in diesem Moment, wollte sie ihn daran erinnern. Sie legte alles,
was sie an Demut und Flehen besaß, in ihren Blick und schaute zu ihm empor. Die
Sekunden vergingen. Nichts geschah. Es herrschte Stille. Nur ihrer beider
gleichmäßiger Atem war zu hören.
Ein paar Zentimeter
pirschte sie sich noch näher an ihn heran, dann setzte sie sich auf die Fersen
und zog sich den Pullover über den Kopf.
»Daisy, was machst
du denn? Was …?«
Sie ignorierte seine
Frage. Stattdessen führte sie die Arme auf den Rücken, löste die Schließe des
BHs, den sie sich von den Schultern streifte, und schaute abwartend zu ihm
empor. Sein Blick huschte über ihr Gesicht, ihr Dekolleté, blieb an ihren
Brüsten hängen und wanderte wieder zu ihrem Gesicht. Sein Zögern zerrte an
ihren Nerven. Verstand er nicht, was sie von ihm wollte? Unruhig rutschte sie
auf den Fersen hin und her, blickte zu ihm auf und leckte sich vor Nervosität
über die Lippen. Wenn er nicht bald reagierte, würde sie anfangen, wie ein
Welpe zu winseln.
Dann jedoch
veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Als hätte etwas KLICK in seinem Hirn
gemacht. Mit einem Mal griff Jesse an den Knoten des Gürtels, der den
Bademantel zusammenhielt. Er ließ sie nicht aus den Augen. Zaghaft, so als ob
er Angst hätte, etwas Verbotenes zu tun, löste er den Knoten. Der Bademantel
klaffte auf und gab die Sicht auf Jesses Geschlecht frei. Der Anblick ließ ihr
das Wasser im Mund zusammenlaufen. Gut sah sein Penis aus, auch wenn er noch
nicht voll erigiert war. Dennoch konnte sie seine Größe bereits erahnen. Er war
perfekt. Perfekt für sie. Genau richtig. Sie wollte ihn. Jesse aber stand halb
nackt vor ihr und rührte sich nicht. Irgendetwas hielt ihn zurück. Wartete er
auf einen Hinweis? Oder eine Erlaubnis? Von ihr?
19. Gibt es in deinen Büchern Bezüge zur Realität
oder fallen die Charaktere samt Story einfach im Schlaf ein?

Du meinst, ob die Charaktere etwas gemeinsam mit Menschen aus meinem Umfeld
haben? Ja, das haben sie. Aber nur zu einem geringen Teil. Die meisten
Gemeinsamkeiten haben sie mit mir selbst, denke ich – der Rest allerdings ist
Erfindung.
20. Aktuell ist am 1. September Pulse of Love
erschienen im Klarant Verlag. Beschreibe die Story in 2 -3 Sätzen. Was macht
sie besonders? Warum sollte man sie lesen?
In zwei, drei Sätzen?
Pulse of Love -The
Callboy  ist ein zärtlich-erotisches
Buch. Der erfolgreiche Callboy Sven verliebt sich in Nina, die Frau, der er
zufällig mehrmals begegnet. Leider spielt er nicht mit offenen Karten und
verheimlicht Nina seine wahre Identität – nicht zuletzt aus Angst, sie könne
ihn verlassen, wenn sie erfährt, womit er sein Geld verdient. Sein Geheimnis
wird ihm jedoch zum Verhängnis, und der Leser muss sich frage: Gibt es für die
zwei noch ein Happy End?
An das Genre
BDSM habe ich mich erst vor 2 Jahren herangewagt und in The Callboy ist deswegen
davon nur sehr wenig zu spüren. The Callboy ist 
eine Geschichte, die den Leser auf eine sinnliche und prickelnde Reise
mitnimmt – Reise im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Schauplatz wechselt des
Öfteren – und in der die Figuren sich ihren Schwächen stellen und sie überwinden
müssen. Es ist also nicht nur Sinnlichkeit darin, sondern auch eine gute
Portion Spannung. Ich finde, das ist eine gute Kombination, die das Buch
lesenswert macht.
21. Ich lese sie gerade und mir gefällt sie sehr
gut, magst du uns einmal die Hauptprotas und ihre Ecken und Kanten genauer
vorstellen?
Die
weibliche Heldin, Nina, ist eine Frau Anfang dreißig, wie Du und ich. Oder wie
Du und ich, als wir in dem Alter waren (*zwinkert). Sie führt ein unabhängiges
Leben, will sich irgendwann beruflich selbständig machen und sehnt sich nach
Mr. Right. Ich würde Nina als sehr bodenständig bezeichnen, aber da sie Single
ist, stürzt sie sich spontan in ein Abenteuer, bevor sie dann dem Mann begegnet
der ihre Wünsche wahr werden lässt.
Sven
ist der männliche Gegenpart. Er ist Mitte Dreißig, sieht blendend aus und hat
in der Vergangenheit ein sorgloses Leben geführt. Alles ist ihm in den Schoß
gefallen. Sven ist ein richtiger Sonnyboy. Dann aber musste er gleich zwei Mal
hintereinander zwei gravierende Fehlschläge erleben, die ihn aus der Bahn
geworfen haben. Sein Leben verläuft ab dem Zeitpunkt völlig anders, als er es
sich je vorgestellt hat – für eine feste Beziehung ist in seinem Leben kein
Platz. Erst als ihm Nina begegnet, spürt er wieder echte Leidenschaft und
verschüttete Gefühle gewinnen die Oberhand.
Und
dann ist da noch Sandra, Ninas beste Freundin. Sie hält nichts von Beziehungen,
denn die bringen nur Liebeskummer mit sich und auf den hat Sandra keine Lust.
Sie und Nina sind fast wie Schwestern, so gut verstehen sie sich, aber sie sind
auch sehr unterschiedlich. Dennoch spielt sie eine wichtige Rolle im Buch und
sorgt – wenn auch auf sehr unkonventionelle Weise dafür – dass Nina und Sven am
Ende miteinander glücklich werden.
22. Die Geschichte dreht sich um Sven, der als
Callboy arbeitet. Sag hast du einen solchen Dienst für Recherche genutzt? 😀
Nein Spaß bei Seite, wie entstand die Idee?
Ich muss lachen… Du hast gar nicht so Unrecht.
Ich hatte tatsächlich kurz überlegt,
einen Callboy zu engagieren und ihn zu
interviewen. Als ich aber gesehen habe, was so ein bezahlter Liebhaber für
Preise nimmt, habe ich das schnell verworfen und mich auf Internet-Recherche
begeben. Was für diesen Roman auch völlig ausreihend war, denn man bekommt ja
nur wenig von Svens Tätigkeit mit. Auch ein Callboy legt nicht dauernd nur
Frauen flach – die meisten sind männliche Hostessen, die Frauen auf Empfänge
oder vielleicht auch zum shoppen begleiten. Die Idee entstand,weil ich glaube,
dass viele Frauen davon träumen, mal einem Mann zu begegnen, der Frauen
professionell verwöhnt und mehr oder weniger unsere Gedanken liest und weiß,
was uns Frauen gefällt. Außerdem birgt die Kombination Callboy-Beziehung zu
einer Frau ein großes Potential an Spannung, denn ich würde es da wie Nina
halten: Ich könnte auch nicht mit einem Mann zusammenleben, der professionell
mit anderen Frauen ins Bett geht. Der Konflikt zwischen Job und Liebe ist also
vorprogrammiert – und das macht die Geschichte spannend.
23. Wir würden uns auch hier sehr über einen
Einblick freuen. *lieb guck*
Sie gab sich
ganz diesem Kuss hin, umschlang ihn mit den Beinen und stemmte ihm ihr Becken
entgegen. Noch nie hatte ein einziger Kuss solche Wonneschauer durch ihren
Körper geschickt. Sie wollte, dass er nie, nie endete.
Aber es war
nicht nur sein Kuss, der sie verzückte. Seine Hände schienen überall zu sein.
Jede Berührung weckte Empfindungen, die neu waren. So neu, dass sie ein Wort
hätte erschaffen müssen, um sie zu beschreiben. Seine Hände hinterließen durch
ihr leichtes Sommerkleid eine feurige Spur, und jede Stelle, die sie berührt
hatten, lechzte nach mehr. Es war, als habe er ihr Leben und Wärme eingehaucht,
wo zuvor nur Öde und Kälte gewesen waren.
Seine Hand
glitt an ihrem Oberschenkel entlang. Mit einer gekonnten Bewegung öffnete er
den Reißverschluss an der Seite ihres Kleides und schob das ganze Kleid samt BH
nach oben über ihren Kopf hinweg. Nina blieb keine Zeit, sich über seine
Geschicklichkeit zu wundern, denn seine Zunge an ihren Nippeln jagte ihr einen
Schauer nach dem nächsten über den Rücken und ließ sie erbeben, sodass sie
wollüstig stöhnte.
Um ihre
Beherrschung war es geschehen. Sie wollte ihn fühlen. Jeden Quadratzentimeter
seines Körpers. Sie begann seinen Gürtel zu öffnen, und dann den
Reißverschluss. Ihre Hand suchte nach seinem Glied. Sie bekam es zu fassen.
Hart, heiß und trocken lag es in ihrer Hand. Wie gut es sich anfühlte! Sie
schob ihm seine Hose samt Slip von den Hüften. Nina zog ihn erneut zu sich
herunter. Endlich trennten sie keine Kleiderschichten mehr voneinander. Sein
heißes Glied lag auf ihrem Bauch. Sie bewegte sich rhythmisch unter ihm,
drückte ihm abwechselnd die linke und rechte Seite ihres Beckens entgegen,
während sie sich wieder küssten. In ihrem Schoß pulsierte es mittlerweile so
stark, dass sie es kaum noch erwarten konnte, ihn in sich zu spüren. Doch er
hatte offenbar alle Zeit der Welt, schien es beinahe zu genießen, sie auf die
Folter zu spannen, denn jetzt versenkte er sein Gesicht zwischen ihren
Schenkeln und spreizte ihre Schamlippen sanft auseinander.
Er war nicht der erste Mann, der sie
dort küsste, aber niemals zuvor hatte sie diese qualvolle Lust erlebt, die er
ihr jetzt bereitete.
Bild könnte enthalten: 2 Personen, Text


24. Auf was dürfen sich deine Leser als nächstes
freuen?
Zunächst wird noch voraussichtlich in diesem Jahr der zweite Teil von Pulse
of Love erscheinen. Darin geht es um Sandra, Ninas Freundin, aber auch um ein
anderes Pärchen… mehr verrate ich nicht – außer dass es hier noch etwas heißer
werden wird als in Teil 1
Und dann hatte ich letztes Jahr in der Adventszeit eine Kurzgeschichte
begonnen. Ich hatte sie „All I wantfor Christmas…“ genannt. Darin geht es um
Jola und Rick. Die beiden arbeiten in der gleichen Firma und Rick ist bekannt
als Frauenheld, denn er flirtet mit allem was zwei Beine hat und einen Rock
trägt – außer mit Jola. Zu ihr ist er immer höflich und korrekt. Genau das
wurmt Jola aber. Obwohl sie Rick die kalte Schulter zeigt, wünscht sie sich
insgeheim, dass er auch mit ihr flirtet, so wie mit den anderen weiblichen
Kolleginnen. Auf der diesjährigen Weihnachtsfeier erliegt sie aber Ricks Charme,
sie fahren zu ihr nach Hause und Jola ist hin- und hergerissen von Ricks
zärtlicher aber durchaus dominanter Leidenschaft. Zum nächsten Advent gibt es
die Fortsetzung – und im kommenden Frühjahr sogar den ganzen Roman. Was ich
ursprünglich nur als Kurzgeschichte geplant hatte, hat mich selbst so gefangen
genommen, dass ich einfach ein ganzes Buch daraus machen muss. In der
Adventszeit werde ich also wieder Teile posten – vorzugsweise auf der von Gabi
Hilgendorff neu gegründeten Fanseite „Annabel Rose Fanpage“ – wer Mitglied
werden möchte, ist herzlich willkommen
25. Was liest du selbst aktuell ?

Die Zunge von Lea Singer
Und nun zum Abschluss noch ein paar kurze Vorlieben:
Chips, Gummibären oder lieber Schokolade?
Schokolade/Pralinen und Kekse, aber auch ab und zu Gummibärchen oder
Lakritz
E-Book oder das gute alte Papier?

Beides. Echte Bücher mag ich immer noch lieber, aber ein E-Book ist so
schön praktisch im Urlaub. Früher haben mein Mann und ich kiloweise Bücher mit
in den Urlaub genommen und dann, drei Tage vor Ende, war alles ausgelesen. Und
dann gab es nix Neues zu kaufen. Mit einem E-book ist das einfacher: Online
gehen, runterladen, weiterlesen. Das ist sehr praktisch. Trotzdem kaufe ich mir
die Bücher, die mir gut gefallen immer als Taschenbuch.
Jeans oder Rock?

Weder noch, sondern Kleid! Ich habe fast nur noch Kleider, vielleicht ein oder
zwei Hosen, sonst trage ich nur Kleider – auch im Winter
Lieblingsort auf der Welt?

Puh! Da gibt’s mehrere: Paris, Nizza,… aber der schönste Ort ist eigentlich
mein zuhause.
Lieblingslied?
Keins
Lieblingsgetränk?

Tee, Wein, Champagner, Cocktails
Lieblingsfarbe?

Rot und rosa
Lieblingsessen?

Nudeln in jeder Form
Herbst oder Winter?

Lieber Herbst, aber noch lieber Sommer
Aktuelles Buch auf deinem Nachttisch?

Von Lea Singer, Die Zunge – ein sinnlicher Roman übers Essen und andere
erotische Dinge.
Tee oder Kaffee?

Schwarzer Tee (am liebsten Earl Grey oder Darjeeling). Kaffee höchstens mal
nach einem zu üppigen Essen als Verdauungshilfe
Hast du für meine Leser zum Abschluss unseres Interviews
noch ein absolutes Lieblingszitat, was du ihnen mit auf den Weg geben möchtest?

Nein, nicht wirklich. Ich habe ein Motto und das heißt: Lebe jeden Tag mit
Lust. Es ist die Abwandlung von Carpe Diem und für mich immer noch das beste
Motto überhaupt. Unser Leben ist kurz, also sollten wir versuchen, jeden Tag so
bewusst wie möglich zu leben und wenigstens eine schöne Sache am Tag für uns
bereit zu halten. Das kann ein gutes Buch sein, ein schöner Film, ein Treffen
mit lieben Freunden oder ein gutes Glas Wein. Ganz egal, Hauptsache, man
genießt den Moment.
Vielen lieben Dank, dass ich dieses Interview mit dir,
liebe Annabel Rose, führen durfte und du dir die Zeit dafür genommen hast.

Liebe Lisa, es hat mir Spaß gemacht. Vielen Dank für das Interview
Viel Erfolg weiterhin beim Schreiben und ich hoffe,
wir werden noch viele weitere tolle Geschichten von dir zu lesen bekommen.
Noch ein paar private Einblicke 
 

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